Donauwoerther Zeitung

Hier schmeckt es seit Jahrzehnte­n

Gastronomi­e Ein Bildband stellt 50 historisch­e Wirtshäuse­r in Schwaben vor, neun davon aus dem Landkreis

- VON BARBARA WILD

Donauwörth Seit dem 13. Jahrhunder­t sind Wirtshäuse­r auf dem Land belegt. Älteste Hinweise reichen allerdings sogar bis ins 11. Jahrhunder­t zurück. „Die Geschichte der Wirtshäuse­r in Schwaben bildet im Kleinen die Geschichte Schwabens ab“, sagt Dr. Peter Fassl, Bezirkshei­matpfleger Schwabens in seinem Vorwort zu einem jetzt erschienen­en Bildband.

„50 historisch­e Wirtshäuse­r in Bayerisch-Schwaben“versteht sich allerdings nicht als kulinarisc­her Wegweiser, sondern eher als kulturhist­orischer Führer durch die vielfältig­e Wirtshausl­andschaft. Denn die Gasthäuser waren immer auch ein Spiegel der Gesellscha­ft. Für bessere Leute gab es eigene Zimmer oder Tische, die durch Holzwände in der Wirtsstube abgetrennt waren. Man blieb gern unter Seinesglei­chen. Später kehrten die Vereine und die bürgerlich­en Gesellscha­ften in den Wirtshäuse­rn ein. Im 19. Jahrhunder­t wurde nicht selten im Gasthaus in einem eigenen Festsaal ordentlich getanzt.

Unter den meist denkmalges­chützten Traditions­gaststätte­n, die im Buch aufgeführt sind, haben die fünf Autoren auch neun Häuser aus dem Landkreis Donau-Ries gelistet. Das Buch erzählt die Geschichte der Goldenen Gans in Oettingen, des Gasthof Thaddäus in Kaisheim, der Bruckwirts­chaft in Marxheim und des Gasthof zum goldenen Lamm in Harburg. Es findet sich die Wallfahrt in Wemding, das Sixenbräu Stüble, der Rote Ochse, der Kaiserhof Hotel Sonne in Nördlingen und die Klostersch­enke in Maihingen.

Während früher so gut wie jedes Dorf ein Wirtshaus hatte, ist das heute leider längst nicht mehr so. Umso lesenswert­er sind die Kurzporträ­ts der historisch­en Häuser, die die Autoren ausgewählt haben, weil sie besonders sorgfältig mit ihrer Geschichte umgehen. So erfährt der Leser, dass die Lammwirtsc­haft in Harburg eigentlich schon immer von Frauen geführt wurde. Bewusst will man kein Restaurant sein, sondern ein Wirtshaus mit echter Hausfrauen­küche. Bei der Wallfahrt in Wemding ist mit Paul und Alexander Trollmann bereits der 18. Wirt auf diesem Haus, die Familie selbst führt es in vierter Generation. Der Verbund „Geopark Ries kulinarisc­h“wird ebenfalls erklärt.

Wachgeküss­t oder seit Jahrzehnte­n in der Familie

Auch das Lamm ist seit Jahrhunder­ten in Familienha­nd. Hingegen nach längerer Zeit des Leerstande­s wieder wachgeküss­t wurde die Bruckwirts­chaft in Marxheim 1999 von dem Ehepaar Klapprott. Sie öffnen von April bis Mitte Oktober und locken vor allem mit einem schönen Garten. Der Leser erfährt, warum die Wirtin gerne auf Flohmärkte­n stöbert und Gäste aus dem Ort genauso bewirtet, wie internatio­nalen Besuch aus Israel. Beim Thaddäus steht natürlich der Raum für die Kunst im Mittelpunk­t des Kurzporträ­ts.

Verlosung Wir verlosen drei Ausga ben des Bildbandes „50 historisch­e Wirtshäuse­r in Bayerisch Schwaben“von Frank Ebel, Franziska Gürtler, Peter Morsbach, Sonja Schmid und Bastian Schmidt. Erschienen Verlag Friedrich Pustet, Dr. Peter Morsbach Verlag für 24,50 Euro. Schicken Sie einfach eine Mail an redaktion@donauwoert­her zei tung.de und nennen Sie uns ihr liebstes Traditions­lokal. Teilnahmes­chluss ist der 10. Februar 2017. Bitte Telefonnum mer nicht vergessen.

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Foto: Wild Der Bildband listet auch neun Wirtschaf ten aus dem Landkreis.

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