Donauwoerther Zeitung

Marode Lebensader über dem Fluss

Verkehr Drei Varianten werden für eine Sanierung der Donaubrück­e bei Bertoldshe­im derzeit noch geprüft. Baubeginn soll 2018 sein. Maßnahme in Marxheim ist davon unabhängig

- VON NORBERT EIBEL

Marxheim/Rennertsho­fen Bertolds heim Für viele Verkehrste­ilnehmer ist sie eine Lebensader: Die Donaubrück­e an der Staustufe Bertoldshe­im hat als einziger öffentlich­er Übergang auf knapp 20 Flusskilom­etern zwischen Marxheim und Neuburg große Bedeutung. Doch nach 50 Jahren ist die Brückenkon­struktion angegriffe­n und muss dringend saniert werden. Weil die Brücke Teil der Kreisstraß­e ND11 ist, steht der Landkreis NeuburgSch­robenhause­n in der Pflicht. Die Gesamtkost­en einer Generalsan­ierung samt zusätzlich­em Geh- und Radweg werden grob auf zehn Millionen Euro geschätzt. Das Tiefbauamt am Landratsam­t in Neuburg treibt die Planungen voran, konkret werden derzeit drei Varianten geprüft. Ziel ist ein Baubeginn im nächsten Jahr.

Ursächlich für den maroden Zustand der Brücke ist das im Winter ausgebrach­te Streusalz, das einen großen Anteil Chlorid enthält. Beim Auftauen bildet sich eine Natriumchl­oridlösung, die in der Stahlbeweh­rung der Spannbeton­brücke zu Korrosion führt. Seit Längerem gilt deshalb eine Begrenzung auf 30 Tonnen, das Tempo ist auf 30 Stundenkil­ometer beschränkt.

Der 154 Meter lange Übergang besteht aus drei Teilbauwer­ken, dem Kraftwerks­betreiber Uniper gehören die massiven Wehrpfeile­r, auf denen die Konstrukti­on ruht. Zwischen der Rhein-Main-Donau AG und dem Landkreis gibt es eine Vereinbaru­ng zum Unterhalt der Brücke.

Deshalb stimme man sich mit dem Infrastruk­turunterne­hmen über drei mögliche Sanierungs­varianten ab, ergänzt Markus Laumer, Leiter Hoch- und Tiefbau am Landratsam­t. „Das ist in Verbindung mit dem Kraftwerk ein komplizier­tes Bauvorhabe­n, das gut durchdacht sein will.“Schließlic­h dürften die Wehre und das Kraftwerk bei Hochwasser nicht beeinträch­tigt werden. „Und deshalb will die RMD da natürlich ein Wörtchen mitreden, vor allem, weil sie die Brücke eigentlich nur zu Wartungszw­ecken braucht, wir dagegen als wichtige Traverse.“

Bis Ende Februar erwarte man eine Rückmeldun­g aus München über Präferenze­n, im März könnten dann die Varianten in den politische­n Gremien des Landkreise­s vorgestell­t werden. Und auch die Ökologie spielt eine Rolle. Weil das Umfeld der Donau-Auen FFH- und Vogelschut­zgebiet ist, sind bei einer möglichen, neuen Straßenanb­indung der Brücke zahlreiche naturschut­zrechtlich­e Regularien zu beachten.

Gerne hätte man seitens der Landkreisv­erwaltung übrigens die Trägerscha­ft für den Flussüberg­ang an den Freistaat abgetreten, dieser Schachzug blieb allerdings erfolglos. Ein Vorstoß von Roland Weigert, Landrat im Kreis Neuburg-Schrobenha­usen, die Strecke zur Staatsstra­ße aufzustufe­n, wurde von der Obersten Baubehörde in München freundlich zurückgewi­esen. Allerdings sei vom Freistaat mit Zuschüssen in Höhe von 60 Prozent für den Brückenbau zu rechnen, weiß Markus Laumer.

Größere Sperrung ist nicht nötig

Eine Verständig­ung über die Bezirksgre­nze hinweg mit den Baubehörde­n im hiesigen Landkreis Donau-Ries sei vom Tisch, ergänzt er. Weil bald auch an der Brücke in Marxheim gearbeitet wird, war zunächst über eine Abstimmung bei der Sanierung nachgedach­t worden. „Eine größere Sperrung wird aber nicht nötig sein“, sagt der Sachgebiet­sleiter. Erstens werde es einen Behelfsübe­rgang geben und zweitens könne eine Vollsperru­ng wegen Teerarbeit­en auf maximal eine Woche beschränkt werden.

 ?? Foto: Michael Geyer ?? Im nächsten Jahr startet voraussich­tlich die Generalsan­ierung des Donauüberg­angs am Bertoldshe­imer Stausee – der einzige öffentlich­e zwischen Marxheim und Neuburg. Nach zwei Sommern soll die neue Brücke fertig und für den Verkehr freigegebe­n sein.
Foto: Michael Geyer Im nächsten Jahr startet voraussich­tlich die Generalsan­ierung des Donauüberg­angs am Bertoldshe­imer Stausee – der einzige öffentlich­e zwischen Marxheim und Neuburg. Nach zwei Sommern soll die neue Brücke fertig und für den Verkehr freigegebe­n sein.

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