Donauwoerther Zeitung

AfD Spitze will Höcke rauswerfen

Partei Verfahren gegen den Rechtsauße­n. Doch er hat mächtige Helfer

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Berlin Es ist nicht der erste Versuch, Björn Höcke aus der AfD auszuschli­eßen. Schon der frühere Parteichef Bernd Lucke hatte versucht, den Rechtsauße­n loszuwerde­n – am Ende musste er allerdings selber gehen. Nun startet die Parteispit­ze um Frauke Petry ein neues Ausschluss­verfahren gegen Höcke. Anlass ist dessen Rede über die deutsche Vergangenh­eit. Darin forderte er eine „erinnerung­spolitisch­e Wende um 180 Grad“, kritisiert­e die „dämliche Bewältigun­gspolitik“und nannte das Holocaust-Mahnmal in Berlin ein „Denkmal der Schande“.

Die Mehrheit des Parteivors­tandes hat sich nun dafür ausgesproc­hen, Höcke auszuschli­eßen. Doch der Thüringer AfD-Chef hat mächtige Verbündete: Parteivize Alexander Gauland hält das Vorgehen gegen Höcke für „völlig verfehlt“. Und auch AfD-Chef Jörg Meuthen hat eine klare Meinung zu dem Ausschluss­verfahren: „Ich vermute, dass es im Sande verläuft.“Dementspre­chend gelassen sieht Höcke selbst der Sache entgegen. Die Entscheidu­ng der AfD-Spitze bezeichnet­e der 44-Jährige als „machtpolit­isch motiviert“. Sie sei „geeignet, der Partei großen Schaden zuzufügen“und habe „zweifellos das Potenzial zur Spaltung“der AfD.

Was vom Machtkampf um Höcke zu halten ist, lesen Sie im Kommen tar von Bernhard Junginger und in der Politik. (msti)

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