Da klingeln dem Oberbürgermeister die Ohren
Bunter Abend Die Initiative Fasching Donauwörth bietet ein fernsehreifes Programm – gepaart mit viel Lokalkolorit
Donauwörth Einen Spagat können die Tänzerinnen der Initiative Fasching Donauwörth (IFD) alle. Ein solch akrobatisches Meisterstück glückte jetzt auch jenen, die das Programm für den bunten Abend der Faschingsgesellschaft zusammengestellt haben. Die Akteure wandelten zwischen den Welten: Sie entführten mit ihren Tänzen in das bunte Leben auf verschiedenen Kontinenten, setzten aber auch humorvolle Akzente mit Lokalkolorit.
Mit ihrer Show, die reif für das Fernsehen war, hat die IFD eine neue Qualitätsstufe erreicht. Rund 350 Zuschauer gerieten nicht nur einmal ins Schwärmen, quittierten viele Beiträge mit stehenden Ovationen. Ein Garant für den Erfolg war die perfekte Inszenierung mit einer minutiös festgelegten Abfolge. der Zeiger der Uhr schon auf ein Uhr am Morgen zustrebte, störte letztlich nicht. Auch zu dieser späten (oder besser frühen) Stunde war Stimmung Trumpf.
Die bunte Mischung ließ die Stunden wie im Flug vergehen. Kein Wunder auch, war man doch in Tokio und Schanghai, in New York und eben in Donauwörth. Die Garden wirbelten kess und akrobatisch übers Parkett, während Prinzessin Vanessa Stark als die lächelnde Lieblichkeit der heilenden Zunft und Denis Schmid als Herrscher über die Welt des Genusses beim Showtanz einen Hauch von Moulin Rouge in Paris in den Tanzhaussaal zauberten. Nicht minder charmant: die Kinder-Regenten Lara Scheller und Elias-Maxim Blattner.
Apropos Tanzhaus: Die künftige Verwendung des Gebäudes durfte in der Bütt nicht fehlen. Die einen reg- eine Nutzung als „Bettenhaus mit anonymer Zufahrt“an, die anderen schauten schon in die Zukunft des „Erwin-Müller-Gedächtnisbaus“. Anton Scheller als Till Eulenspiegel, Barbara Meyer als Shoppingqueen in Donauwörth (vielleicht die Entdeckung des Abends), Doris Rödter und Johanna Roßmann als Kiebitze im Rathaus und Ordenskanzler Manuel Stefan strapazierten die Lachmuskeln.
Aber es gab viele Höhepunkte, die den Abend markierten: von der Sternschnuppen-Garde über die kleine Lisa, die einmal in die Rolle von Hofmarschall Josef Bullinger schlüpfen durfte, das Tanzmariechen Lilly Berktold und die Kindergarde mit ihrem Marsch bis hin zum Männerballett, das den „König von Mallorca“am Ballermann besuchte. In die Stadt, die niemals schläft, entführten die Teenies die DonauwörDass ther: 14 junge Tänzerinnen auf New-York-Trip.
Die besondere Mixtur entzückte. Wesentlichen Anteil hatten auch die Alm-Gugga aus Mönchsdeggingen, die das Stimmungsbarometer nach oben trieben. Besonders ins Visier gerieten die Gäste im Auditorium (wie Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler), aber auch einer, der nicht da war, dem aber die Ohren geklingelt haben dürften: Oberbürgermeister Armin Neudert. Im Büro des „Burger-Kings“, also dem Chef der Bürger, stöberten Doris Rödter und Johanna Roßmann (einfach köstlich ihr gebrochenes Polnisch). Sie entdeckten ein flaches Sitzkissen („Platt vom Aussitzen“) und verschiedene geheime Ordner: in einem etwas zum Hinunterspülen von Problemen, im anderen delikate Neuigkeiten, wie den Plan, die Stadtteile Wörnitzstein und Berg der Kernten stadt zuzuschlagen. Die Begründung für einen entsprechenden Antrag an die Oberen in München ist gleich mitgeliefert: „...damit Donauwörth wieder einen Fußballklub mit seinem Namen hätte ...“
Zum Ende gibt es den Dank der Darsteller ans Publikum
Die Band Franceso Blue animierte zwischendurch immer wieder zum Tanzen. Schließlich endete der Abend mit lang anhaltendem Applaus und einem Dank der Darsteller ans Publikum: Von einem Wagen, den sie in den Saal schoben, verteilten sie nach dem Finale Eis für alle. Ein willkommener Einfall zum Abkühlen nach heißen Stunden ...
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