Mehr als ein dummer Streich
Man muss es nicht dramatisieren: Jemand hat in Oettingen ein Hakenkreuz in den Schnee getrampelt, in Hainsfarth wurden wenige Tage später Hakenkreuze an eine Bushaltestelle und einen Kleidercontainer gesprüht. Das ist verwerflich, unabhängig davon, ob nun junge Menschen dahinter stecken, die solche Taten für harmlose Streiche halten – oder Menschen, die den Nationalsozialismus aus Überzeugung verherrlichen.
Glücklicherweise sind derlei Taten im Ries jedoch die Seltenheit. Etwa zwei Mal jährlich wird ein solches Delikt bei der Nördlinger Polizei angezeigt; das ist nicht viel. Dass es in der Region nun zwei derartige Fälle innerhalb weniger Tage gab, ist da noch kein Grund zur Beunruhigung, sollte aber die Aufmerksamkeit erhöhen.
Denn auch wenn man ein paar solcher Schmierereien nicht dramatisieren sollte: Verharmlosen darf man die Taten erst recht nicht. Aus gutem Grund dürfen viele Symbole des Nationalsozialismus in Deutschland nicht verbreitet oder öffentlich verwendet werden. Hakenkreuze an Gebäude oder Bushaltestellen zu schmieren, ist mehr als ein dummer Streich.
Es ist ignorant und geschichtsvergessen und geschmacklos noch dazu – speziell in Hainsfarth, wo heute in besonderem Maß an das jüdische Leben im Ries erinnert wird.