Donauwoerther Zeitung

Die goldenen Regeln der Unterhaltu­ng

Capito Benimmschu­le Heute lernst du, was man beim Miteinande­r-Reden beachten sollte und was du tun kannst, wenn Erwachsene schier endlose Gespräche führen und dir langweilig wird

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Kennst du die „Goldenen Regeln des Miteinande­rsprechens“? Sie lauten: Ausreden lassen, zuhören, aufmerksam sein und Fragen stellen, wenn das Thema besonders interessan­t ist oder du etwas nicht verstanden hast. „Unterhaltu­ng ist übrigens keine Einbahnstr­aße. Das heißt, dass nicht immer nur einer reden sollte und die anderen müssen gezwungene­rmaßen zuhören“, erklärt Benimm-Expertin Susanne Erdmann und ergänzt: „Ein gutes Gespräch zeichnet sich dadurch aus, dass alle zu Wort kommen und man sich gegenseiti­g zuhört.“

„Kinder sprechen nicht dazwischen“

Manchmal kommt es vor, dass du dabei bist, wenn Erwachsene stundenlaa­ang miteinande­r reden. Für Kinder kann das ziemlich laaangweil­ig sein. Was kann man da bloß tun? „Wenn Erwachsene sich unterhalte­n, sprechen Kinder nicht dazwischen – das ist eine alte Regel, und sie gilt noch heute“, erklärt Susanne Erdmann. Quengeln gilt als unhöflich und stört. Außerdem führt es zu nichts, außer, dass die Eltern genervt sind. Es gibt aber verschiede­ne Möglichkei­ten für Kinder, etwas gegen die Langeweile in so einer Situation zu tun.

Möchtest du dich auch an dem Gespräch beteiligen, dann kannst du zum Beispiel in einer Pause freundlich sagen: „Darf ich auch mal etwas sagen?“Oder: „Ich möchte auch zu dem Gespräch etwas beitragen“. … dass Benimm Trainer auch Etikette Experten genannt werden? Das Wort Etikette leitet sich vom französi schen Wort „étiquet te“(gesprochen: etikett) für Zettel ab. Was hat ein Zettel mit gutem Beneh men zu tun? Ganz einfach: Früher haben die französisc­hen Könige auf Zettel ge schrieben, welche Person an ihrem Hof wie wichtig war. Die se Rang Zettel haben Deine Eltern kannst du auch anstupsen und ein kleines Zeichen geben. Bei anderen geht das aber nicht, sagt Susanne Erdmann.

Manchmal stellen Erwachsene Kindern auch Fragen – und manchmal die Leute dann getragen. Aus diesen „étiquettes“hat sich dann der Ausdruck für gutes Beneh men entwickelt. Frü her galt es übrigens auch in deutschen Adelsfamil­ien eine Zeit lang als sehr chic, Französisc­h mitei nander zu sprechen. (lea) hat ein Kind keine Lust, darauf zu antworten. Was tun? „Wer gefragt wird, antwortet und blickt nicht einfach verlegen auf den Boden oder in eine andere Richtung“, sagt Susanne Erdmann. Wenn du nicht genau antworten möchtest, dann kannst du das einfach sagen. Einfach nichts zu sagen, ist unhöflich.

Du kannst auch fragen, ob du aufstehen darfst

Wusstest du …

Und wenn du genug von dem ganzen Erwachsene­ngerede hast, dann kannst du deine Eltern in einer kleinen Gesprächsp­ause einfach fragen, ob du aufstehen darfst. Auch hier gilt: Das ohne zu fragen einfach zu tun, ist unhöflich. (lea)

Mehr Informatio­nen zu Expertin Susanne Erdmann findest du im Internet unter www.etikette-mitstil.de. Nächste /Woche lernst du in der Capito-Benimmschu­le, was du gegen „Verwandten­busserln“tun kannst. Hast du auch Benimmfrag­en? Dann schick sie uns doch an capito@augsburger-allgemeine.de. Wir leiten sie an Frau Erdmann weiter.

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Foto: diego1012, Fotolia Von solchen Zetteln stammt das Wort Eti kette für Benimm ab.
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Susanne Erdmann

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