Kaisheim wird zur Baustelle
Infrastruktur Kanal- und Straßenbau in der Ortsdurchfahrt sollen in diesem Jahr stattfinden. Deshalb muss die Hauptstraße monatelang gesperrt werden. Das ist der aktuelle Stand
Kaisheim Autofahrer, die regelmäßig durch Kaisheim unterwegs sind, und die Bewohner im Ort stehen vor beschwerlichen Zeiten: Die Gemeinde will heuer die Ortsdurchfahrt neu ausbauen. Soll heißen: Die Hauptstraße muss – möglicherweise mit Unterbrechungen – für Monate gesperrt werden. Umwege sind die Folge. Wann die Arbeiten genau beginnen, ist laut Bürgermeister Martin Scharr noch unklar.
Eigentlich sollten die Bagger bereits in dieser Woche anrücken. Doch weil der Boden noch immer gefroren ist, musste Scharr zufolge der Start verschoben werden.
Die erste Maßnahme ist im südlichen Abschnitt der Hauptstraße vorgesehen. Zwischen dem bereits ausgebauten Zentrum und dem Ortsausgang in Richtung Donauwörth werden neue Abwasserkanäle sowie Strom-, Telefon- und Gasleitungen verlegt. Wenn die Arbeiten dafür angefangen haben – was im Bereich des Bauhofs der Gemeinde geschehen soll –, wird es nach Auskunft des Bürgermeisters noch etwa vier Wochen dauern, bis die Ortsdurchfahrt auf dem genannten Teilstück dicht gemacht werden muss. Dieser Zustand werde wohl bis Anfang Juni andauern. Die Kosten für den Kanalbau beziffert Scharr auf rund 800000 Euro.
Wenn die Rohre und Kabel verlegt sind, steht laut Scharr die Erneuerung der eigentlichen Straße auf dem Plan – und zwar durch ganz Kaisheim, abgesehen von der bereits sanierten Zone in der Ortsmitte. Als erster Bauabschnitt sei der südliche Abschnitt vorgesehen: „Das sollte bis Oktober erledigt sein.“
Noch im Herbst könnte auch das Teilstück (vom Hofwirt bis zum Ortsausgang Richtung Buchdorf) angegangen werden. Wichtig sei, dass man dort bis zum Winter eine „fahrfähige Tragschicht“einbringe. Bis dieser Abschnitt fertiggestellt ist, könnte es auch 2018 werden, so der Bürgermeister.
Während die Kanalbau-Firma schon in den Startlöchern steht, müssen die Aufträge für den Straßenbau erst ausgeschrieben werden. Der Gemeinderat befasste sich jetzt erneut mit dem Plan für das nördliche Teilstück – und änderte nochmals einige Details. So werden die Abbiegespuren im Bereich der Kreuzung mit der Hafenreuter Straße und der Ulrichstraße entfernt. Es bleibt an dieser Stelle bei einer herkömmlichen Kreuzung. Der ursprünglich angedachte Kreisverkehr würde die Gemeinde rund 300 000 Euro kosten. Die Kommune könnte sich eine solche Summe nicht leisten, befanden die Räte.
Die Stützmauer zwischen Straße und Justizvollzugsanstalt (JVA) kommt weg und wird durch eine Böschung ersetzt. Das Areal an der Einmündung der Hafenreuter Straße wird dann in Absprache mit der JVA gestaltet. Hier geht es unter annördliche derem um die Frage, wie der Gehund Radweg verläuft.
Das Gremium beschäftigte sich auch mit der Einmündung der Schulstraße in die Hauptstraße. Zur Neugestaltung werde die Gemeinde einen Streifen von einem Privatgrundstück kaufen, erklärte Martin Scharr. Die Schulstraße bleibe im Bereich der S-Kurve weiterhin so eng, dass zwei Schulbusse nicht aneinander vorbeipassen.
Insgesamt wird die Hauptstraße, die momentan bis zu 8,80 Meter breit ist, verschmälert. Die Fahrbahn wird künftig nur zwischen gut 6 und 6,50 Meter messen. Den Strabisherigen ßenbau verwirklicht die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Donau-Ries. Grund: Die Ortdurchfahrt ist als Kreisstraße klassifiziert.
Die geplanten Projekte werden dem Bürgermeister zufolge am Mittwoch, 22. Februar, den Anliegern bei einem Termin im Haus des Gastes vorgestellt. Welchen finanziellen Beitrag die Anwohner für die neue Straße samt Gehwegen leisten müssen, stehe derzeit noch nicht fest, so Scharr gegenüber unserer Zeitung. Man müsse die Ergebnisse der Ausschreibung abwarten und dann die Beträge berechnen.