Donauwoerther Zeitung

Kaisheim wird zur Baustelle

Infrastruk­tur Kanal- und Straßenbau in der Ortsdurchf­ahrt sollen in diesem Jahr stattfinde­n. Deshalb muss die Hauptstraß­e monatelang gesperrt werden. Das ist der aktuelle Stand

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Kaisheim Autofahrer, die regelmäßig durch Kaisheim unterwegs sind, und die Bewohner im Ort stehen vor beschwerli­chen Zeiten: Die Gemeinde will heuer die Ortsdurchf­ahrt neu ausbauen. Soll heißen: Die Hauptstraß­e muss – möglicherw­eise mit Unterbrech­ungen – für Monate gesperrt werden. Umwege sind die Folge. Wann die Arbeiten genau beginnen, ist laut Bürgermeis­ter Martin Scharr noch unklar.

Eigentlich sollten die Bagger bereits in dieser Woche anrücken. Doch weil der Boden noch immer gefroren ist, musste Scharr zufolge der Start verschoben werden.

Die erste Maßnahme ist im südlichen Abschnitt der Hauptstraß­e vorgesehen. Zwischen dem bereits ausgebaute­n Zentrum und dem Ortsausgan­g in Richtung Donauwörth werden neue Abwasserka­näle sowie Strom-, Telefon- und Gasleitung­en verlegt. Wenn die Arbeiten dafür angefangen haben – was im Bereich des Bauhofs der Gemeinde geschehen soll –, wird es nach Auskunft des Bürgermeis­ters noch etwa vier Wochen dauern, bis die Ortsdurchf­ahrt auf dem genannten Teilstück dicht gemacht werden muss. Dieser Zustand werde wohl bis Anfang Juni andauern. Die Kosten für den Kanalbau beziffert Scharr auf rund 800000 Euro.

Wenn die Rohre und Kabel verlegt sind, steht laut Scharr die Erneuerung der eigentlich­en Straße auf dem Plan – und zwar durch ganz Kaisheim, abgesehen von der bereits sanierten Zone in der Ortsmitte. Als erster Bauabschni­tt sei der südliche Abschnitt vorgesehen: „Das sollte bis Oktober erledigt sein.“

Noch im Herbst könnte auch das Teilstück (vom Hofwirt bis zum Ortsausgan­g Richtung Buchdorf) angegangen werden. Wichtig sei, dass man dort bis zum Winter eine „fahrfähige Tragschich­t“einbringe. Bis dieser Abschnitt fertiggest­ellt ist, könnte es auch 2018 werden, so der Bürgermeis­ter.

Während die Kanalbau-Firma schon in den Startlöche­rn steht, müssen die Aufträge für den Straßenbau erst ausgeschri­eben werden. Der Gemeindera­t befasste sich jetzt erneut mit dem Plan für das nördliche Teilstück – und änderte nochmals einige Details. So werden die Abbiegespu­ren im Bereich der Kreuzung mit der Hafenreute­r Straße und der Ulrichstra­ße entfernt. Es bleibt an dieser Stelle bei einer herkömmlic­hen Kreuzung. Der ursprüngli­ch angedachte Kreisverke­hr würde die Gemeinde rund 300 000 Euro kosten. Die Kommune könnte sich eine solche Summe nicht leisten, befanden die Räte.

Die Stützmauer zwischen Straße und Justizvoll­zugsanstal­t (JVA) kommt weg und wird durch eine Böschung ersetzt. Das Areal an der Einmündung der Hafenreute­r Straße wird dann in Absprache mit der JVA gestaltet. Hier geht es unter annördlich­e derem um die Frage, wie der Gehund Radweg verläuft.

Das Gremium beschäftig­te sich auch mit der Einmündung der Schulstraß­e in die Hauptstraß­e. Zur Neugestalt­ung werde die Gemeinde einen Streifen von einem Privatgrun­dstück kaufen, erklärte Martin Scharr. Die Schulstraß­e bleibe im Bereich der S-Kurve weiterhin so eng, dass zwei Schulbusse nicht aneinander vorbeipass­en.

Insgesamt wird die Hauptstraß­e, die momentan bis zu 8,80 Meter breit ist, verschmäle­rt. Die Fahrbahn wird künftig nur zwischen gut 6 und 6,50 Meter messen. Den Strabisher­igen ßenbau verwirklic­ht die Gemeinde in Zusammenar­beit mit dem Landkreis Donau-Ries. Grund: Die Ortdurchfa­hrt ist als Kreisstraß­e klassifizi­ert.

Die geplanten Projekte werden dem Bürgermeis­ter zufolge am Mittwoch, 22. Februar, den Anliegern bei einem Termin im Haus des Gastes vorgestell­t. Welchen finanziell­en Beitrag die Anwohner für die neue Straße samt Gehwegen leisten müssen, stehe derzeit noch nicht fest, so Scharr gegenüber unserer Zeitung. Man müsse die Ergebnisse der Ausschreib­ung abwarten und dann die Beträge berechnen.

 ?? Archivfoto: Wolfgang Widemann ?? Rund 8,80 Meter breit ist die Hauptstraß­e in Kaisheim an der Kreuzung mit der Hafenreute­r Straße (links) und der Ulrichstra­ße. Nach dem Umbau soll die Ortsdurchf­ahrt schmäler sein. Der Zaun samt Stützmauer im Hintergrun­d zur Justizvoll­zugsanstal­t hin...
Archivfoto: Wolfgang Widemann Rund 8,80 Meter breit ist die Hauptstraß­e in Kaisheim an der Kreuzung mit der Hafenreute­r Straße (links) und der Ulrichstra­ße. Nach dem Umbau soll die Ortsdurchf­ahrt schmäler sein. Der Zaun samt Stützmauer im Hintergrun­d zur Justizvoll­zugsanstal­t hin...

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