Donauwoerther Zeitung

Süße Mogelblümc­hen

- VON ULF LIPPMANN ulf.lippmann@augsburger allgemeine.de

Ein kleiner Dank sollte es sein, den mir eine Kollegin da geschenkt hat und das stand auch groß drauf auf der lilafarben­en Schachtel in Form eines Kleeblatts. Tatsächlic­h habe ich mich sehr über die süße Aufmerksam­keit gefreut. Doch als ich die SchokoMilc­hcremeblüt­en verputzen wollte, ließ mich der Anblick ein wenig stutzen. Im Kleeblatt hätten nämlich neun kleine Pralinen Platz gehabt, drin waren aber nur acht. Dort, wo einst bestimmt mal ein neuntes Schokoblüm­chen war, blühen jetzt nur noch ins Plastik geprägte Blüten, die zwar niedlich, aber leider überhaupt nicht nahrhaft sind.

Ich glaube, das darf man durchaus eine Mogelpacku­ng nennen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dieser Schachtel bis vor kurzem mehr drin war und dass man nach der Wegnahme von Schokoblum­e Nummer neun den Preis der Packung nicht gesenkt hat.

Der lila Verbrauche­rservice antwortete auf meine Anfrage eher ausweichen­d, auf der Packung sei ja das Füllgewich­t angegeben, man könne sich also vorher informiere­n. Auf mich macht es den Eindruck, als wäre der Hersteller der zartesten Versuchung seit es Umsatzstei­gerungen gibt, erlegen und hat dafür eine ziemlich uncharmant­e Lösung gewählt.

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Fotos: ulf Da fehlt was. Es sieht doch aus, als ob neun Pralinen in die Packung gehören, oder?
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