Die Lösung für die Parkplatznot
Nur mal angenommen, der Autoverkehr wäre tatsächlich nicht zu bremsen. Er wächst und wächst, und man kann sich einfach nicht dazu durchringen, aus dem Bayerischen Wald – sagen wir – ein zentrales 17-stöckiges Parkhaus für den Freistaat zu machen. Ja, wo sollen dann die Karren hin?
Vergangene Woche: nichts als Parkplatznot. Rottach-Egern: Die Almwirte sind stocksauer, dass ihre Gäste keinen Stellplatz mehr finden. Münchner Sicherheitskonferenz: die ganze Stadt blockiert. Fasching hier, Fasching da: keine Chance für Motoristen. Da hilft nur noch Selbstjustiz. Hausbesetzer waren gestern. Das moderne Instrument des Anarchisten heißt: Parkplatz besetzen.
Neulich auf der Straße vor einem Wohnkomplex. Es schüttet und pfeift und fröstelt. Aber Papa steht da wie eine Eins. Weil sich Folgendes zuträgt: Sehr jugendliche Dame steigt in ihr sehr jugendliches Auto und rangiert aus der Parkbucht. Wie an der Kette gezogen schießt eine stolze Limousine aus der Garage. Zack, rein in die Parkbucht, Motor aus, Leerraum beseitigt. Stunden später Rückkehr zum Ursprungszustand. Stolze Limousine rein in die Garage, sehr jugendliches Auto rein in die Parkbucht.
Tags darauf wieder und wieder und immer wieder. Mag es schütten, pfeifen, frösteln oder sengende Hitze über der Stadt liegen: Papa hält den Pendelverkehr aufrecht, um die Tochter in der überparkten Welt mit einer Lücke zu beschenken. Wie die übrigen Anwohner auf verzweifelter Parkplatzsuche das finden? Das ist eine andere Geschichte.