Wieder mehr Masern
Gesundheit 2017 könnte ein Jahr mit vielen Fällen werden
Frankfurt am Main Masernviren bereiten derzeit in Deutschland wieder Probleme: Mehrere Fälle der hoch ansteckenden Krankheit wurden unter anderem aus Sachsen und Berlin gemeldet, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. In Hessen mussten nach Fällen an Schulen hunderte Lehrer und Schüler ohne Impfnachweis zeitweise zu Hause bleiben. Ihr Impfschutz reichte nicht aus oder ihr Immunstatus war unklar.
Seit Mitte Januar hatten sich mehrere Menschen in Frankfurt und umliegenden Regionen mit Masern angesteckt. Am Wetzlarer Klinikum wurden erst Mitte letzter Woche zwei Fälle bekannt. Dem Sozialministerium liegen bisher 27 Fälle aus Hessen vor. Die Berliner Gesundheitsverwaltung zählte seit Jahresbeginn 21 Fälle. „Es ist noch lange keine Pandemie, aber man muss die Entwicklung genau im Blick behalten“, sagte Sprecher Christoph Lang.
2017, so befürchten Experten des Robert-Koch-Instituts, könnte wieder ein Jahr mit mehr Masernerkrankungen werden. Die Zahlen schwanken stark: 2016 waren es 442 Fälle, im Jahr zuvor aber 2464. Dorothea Matysiak-Klose vom RKI warnt „vor einem erhöhten Risiko, sich dieses Jahr mit Masern anzustecken“. Insgesamt seien die Impfquoten in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, sagt sie. Besonders in Ballungsräumen hätten es die Viren aber immer noch recht leicht, weil auf eine hohe Bevölkerungsdichte eine potenziell höhere Zahl an Menschen komme, die keinen Schutz gegen Masern habe.
Ein unzureichender Impfschutz entsteht unter anderem, wenn Kinder oder Erwachsene die zweite Masern-Impfung verpassen. Eine erste Impfung gegen Masern empfiehlt die Ständige Impfkommission bei Kindern ab dem 11. Monat. Zur Absicherung rät sie zu einer zweiten Impfung.
Masern werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen. Nach Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen bekommen Infizierte einen roten Hautausschlag. Masern können auch tödlich verlaufende Folgeerkrankungen hervorrufen, Säuglinge sind besonders gefährdet.