Gut geerdet
Servus, so begrüßt Laura Dahlmeier nicht nur die Gäste auf ihre Homepage, sondern auch die Journalisten bei der Gesprächsrunde. O-Ton Süd kommt von Herzen, und man merkt bei jedem ihrer Auftritte, dass die 23-Jährige gut geerdet ist. Die innere Ruhe und Ausgeglichenheit zeigt die junge Frau auch in der Loipe oder am Schießstand, wenn über 20000 Menschen nur wenige Meter hinter ihr grölen und tröten und schreien. Dahlmeier macht ihr Ding.
Mit 53 Kilo, verteilt auf zierliche 1,63 Metern, zählt sie jetzt schon zu den ganz Großen im Biathlon. Der Skiverband kann sich glücklich schätzen nach dem Rücktritt von Magdalena Neuner, eine neue Identifikationsfigur zu haben. Dahlmeier, die bei der WM 2016 in Oslo mit fünf Medaillen den Durchbruch schaffte, zählt zu den großen Goldhoffnungen bei Olympia 2018 in Pyeongchang. Bis dahin kann viel passieren, eines aber nicht. Laura Dahlmeier wird nicht abheben. In den Bergen ihrer Heimat oder im fernen Nepal schaltet sie ab und meistert ganz andere Herausforderungen. Die Psyche, das Können, die Gelassenheit, der Wille – Laura Dahlmeier bringt alle Eigenschaften mit, um ihren Sport über Jahre zu dominieren.