Secondhand kann chic sein
Mal ehrlich: Wann waren Sie zuletzt in einem Secondhandladen? Die Geschäfte trugen (oft unverschuldet) leider lange Zeit ein eher verstaubtes Image mit sich herum. In den größeren Städten wurde dies in den vergangenen 20 Jahren ein wenig aufgebrochen – vor allem unter Studenten galten und gelten sogenannte „Retro-Klamotten“aus vergangenen Jahren als chic. Doch auch für kleinere Städte und das Land stellen die Geschäfte mit Textilien aus zweiter Hand eine sinnvolle Ergänzung dar.
Es soll nun nicht um ein Urteil darüber gehen, ob generell neue oder gebrauchte Kleidung besser oder schlechter ist. Fakt ist, dass tragbare Sachen weiter angezogen werden sollten, das gebietet allein die Achtung vor den natürlichen Ressourcen. Und gerade für temporär oder dauerhaft kleinere Geldbeutel sind Geschäfte wie der BRK-Kleiderladen eine Option, zumal dort nicht unmodischer Ramsch an den Mann gebracht werden soll, sondern intakte Stücke, denen man die Zeit nicht unbedingt ansehen muss. Das hat auch etwas mit Würde zu tun: Wer wenig hat, der soll sich eben auch anständig anziehen können. Diesem mitmenschlichen Ansinnen des Bayerischen Roten Kreuzes in Donauwörth gebührt Respekt.
Insofern ist es erfreulich, dass sich das kleine Geschäft in der Eichgasse etabliert hat, auch bei zahlreichen Kunden ohne Bezugsschein, die Secondhand als sinnvoll und nachhaltig betrachten. Ebenso positiv darf man es sehen, dass man sich dort über soziale Schranken hinweg treffen kann. Auch in dieser Hinsicht ist das Geschäft eine Bereicherung für die Donauwörther Innenstadt.