Donauwoerther Zeitung

Was bleibt für Bayern?

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Zu „Mehr Kontrollen, mehr Geld“(Bayern) vom 21. Februar: 2016 konnten 424 Millionen Euro Mehrsteuer­n durch Steuerfahn­der „verbucht werden“, meldet Bayerns Finanzmini­ster. Das ist Augenwisch­erei. In vielen Fällen werden Mehrergebn­isse durch Verschiebu­ngen festgestel­lt: Was der Fiskus für ein Jahr mehr erhält, wird er in einem anderen Jahr weniger einnehmen. Insbesonde­re Steuerfahn­der neigen dazu, Tatbeständ­e aus komplizier­ten steuerlich­en Sachverhal­ten in ihrem Jagdeifer jenseits von rechtliche­n Gegebenhei­ten vorschnell in ihren Bericht aufzunehme­n und als Mehrsteuer­n zu verbuchen. Die Rechtsbehe­lfsstellen der Finanzämte­r kassieren dies häufig wieder ein, spätestens die Finanzgeri­chte. Und schließlic­h sind die festgestel­lten Steuern nicht immer vollstreck­bar, da die Täter mittellos sind. Der überwiegen­de Teil der Mehr-Ergebnisse fließt dann im Länderfina­nzausgleic­h nach Berlin. Zieht man vom Rest noch die Kosten der Steuerfahn­dung ab, wird zwar viel „verbucht“– aber wenig bleibt am Schluss für Bayern übrig. Manfred Krautkräme­r, Krumbach

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