Donauwoerther Zeitung

Der teure Lebensstil der Trumps

USA Für den reisefreud­igen Clan muss der Steuerzahl­er aufwendige Schutzmaßn­ahmen finanziere­n

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Washington Es ist noch nicht lange her, da hat sich Donald Trump über den „Golf-Urlauber“Barack Obama ausgelasse­n. Und erklärt, dass er als Präsident das Weiße Haus vor lauter harter Arbeit nur selten verlassen würde. Nun ist er einen Monat im Amt und hat in dieser Zeit bereits drei Wochenende­n in seinem floridiani­schen Golfklub Mar-a-Lago verbracht. Aber das habe nichts mit Ferienmach­en zu tun, versichert­e Sprecherin Stephanie Grisham der Washington Post: Trump arbeite immer, auch wenn er nicht in Washington sei. „Der Präsident arbeitet jeden Tag in der Woche nonstop, egal, wo er sich aufhält.“

Nun braucht auch ein Präsident ab und zu Erholung, ob er nun Obama oder Trump heißt. Aber die sich abzeichnen­den häufigen Flüge mit der Air Force One ins „WinterWeiß­e-Haus“in Palm Beach sind sündhaft teuer. Zehn Millionen Dollar, so errechnete die Washington Post, haben die drei Mar-a-LagoTrips seit Trumps Vereidigun­g am 20. Januar die Steuerzahl­er gekostet – hauptsächl­ich wegen der damit verbundene­n Schutzmaßn­ahmen.

Und das ist längst noch nicht alles. Amerikas neue First Family ist ungewöhnli­ch groß – und ihr Lebensstil weitaus luxuriöser und aufwendige­r als der gewöhnlich­er Sterbliche­r. Da ist der New Yorker Trump Tower mit seinem Penthouse, vorläufig die Wahlheimat von First Lady Melania und Trump-Spross Barron, der im „Big Apple“noch das laufende Schuljahr beendet. Und das Haus in Washington, in das Tochter Ivanka und Jarred Kushner just mit ihren drei Kindern eingezogen sind, um ganz in der Nähe des Präsidente­n zu sein. Da sind die Domizile der Familien von Donald Jr. und Eric – und all die Geschäftsr­eisen dieser beiden erwachsene­n Präsidente­nsöhne, denen Vater Trump das Management seines Business-Imperiums übertragen hat. Sie alle haben Anspruch auf Personensc­hutz, und wo immer sie sich aufhalten, erfordert das von den betreffend­en Gemeinden logistisch­e Vorbereitu­ngen, die finanziell zu Buche schlagen: Hunderte Millionen Dollar dürften es nach Hochrechnu­ngen der Washington Post zufolge im Laufe der vierjährig­en Amtsperiod­e sein. Das lässt die vielfach von den Republikan­ern kritisiert­en Aufwendung­en für die jährlichen Obama-Erholungsr­eisen – im Sommer nach Martha’s Vineyard und zu Weihnachte­n nach Hawaii – verblassen. An die 100 Millionen Dollar haben diese Ausflüge in acht Amtsjahren nach Schätzunge­n der konservati­ven Organisati­on Judicial Watch gekostet, die solche Ausgaben im Auge behält.

Der Washington Post zufolge wendet die Stadt New York ungefähr 500 000 Dollar am Tag für den Schutz des Trump Tower auf. Der Bezirk Palm Beach zahle Zehntausen­de für jeden Tag, den sich Trump dort aufhalte: So hoch sind die Kosten für zusätzlich­e Sicherheit­sund Verkehrsma­ßnahmen.

Der Schutz der Trump-Familie inklusive der globetrott­enden Söhne Eric und Donald Jr. erzeuge schon jetzt äußersten Druck, zitiert die Washington Post den Secret-ServiceVet­eran Jonathan Wackrow, der 14 Jahre lang für den Personensc­hutzDienst gearbeitet hat. Er spricht von einer „monumental­en Aufgabe“, die Belastung sei einfach überwältig­end. Schutzmaßn­ahmen in Washington, New York, Florida und dann auf Fernreisen: „Es ist ein logistisch­er Albtraum“, beschreibt es Wackrow.

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Foto: Joe Raedle, afp Mit der Air Force One nach Florida. Die aufwendige Freizeitge­staltung der First Fa mily ist in den USA längst ein brisantes Thema.

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