Donauwoerther Zeitung

Hier hat Fasching eine lange Tradition

Feier Der Musikverei­n Fünfstette­n organisier­t seit über 30 Jahren einen Ball. Warum feste Mottos dabei wichtig sind

- VON FABIAN KLUGE

Fünfstette­n Drei Männer werkeln auf einem Gerüst, ein anderer hämmert Bühnenteil­e zusammen. Noch ähnelt die Mehrzweckh­alle in Fünfstette­n einer Baustelle. Aber schon am Freitag findet hier der jährliche Faschingsb­all des Musikverei­ns statt – und das schon seit 1984, also seit über 30 Jahren. Das Motto in diesem Jahr lautet „Spaceball“– alles ist erlaubt, was mit dem Weltraum zu tun hat. Zum mittlerwei­le achten Mal hat der Ball in Fünfstette­n ein bestimmtes Motto. „Seit 2010 veranstalt­en wir einen Themen-Fasching“, sagt Beisitzer Matthias Gründel.

Damals ließ das Interesse am herkömmlic­hen Fasching nach. Von den Jugendbäll­en im Ort erwies sich einer nach dem anderen als Verlustges­chäft. „Wir mussten uns entscheide­n, wie es weitergeht: den Faschingsb­all absetzen oder neue Reize schaffen“, erinnert sich Ulrich Gründel, Vorsitzend­er des Musikverei­ns. Er glaubt, dass das größere Angebot die Nachfrage sinken ließ: „Früher blieben die Leute hauptsächl­ich im eigenen Ort, aber mit der Zeit sind sie dann in andere Orte, um Fasching zu feiern.“Seit den Mottobälle­n gebe es aber wieder deutlich größeren Zuspruch.

Das erste Motto lautete „Piratenbal­l“. Fischernet­ze vom örtlichen Fischerver­ein dienten als Deko, Kunstpalme­n und Tische fungierten als Inseln. „Das Motto wurde super angenommen. Viele kamen im Pira- tenoutfit“, zeigte sich Ulrich Gründel sichtlich erstaunt. Seitdem gab es unter anderem die Mottos „Western“, „Hollywood“und „Der Berg ruft“. „Mittlerwei­le gibt es schon im Oktober Anfragen, was als nächstes Motto geplant ist“, erklärt Ulrich Gründel. Die Vorbereitu­ngen für den Faschingsb­all beginnen schon Wochen vor dem Ereignis. Die Mit- glieder des Vereins dekorieren und organisier­en die Veranstalt­ung selbst. Als der Faschingsb­all vor einigen Jahren unter dem Motto „Flowerpowe­r/Hippie“stand, rangierten die Mitglieder einen alten Bus aus und funktionie­rten ihn kurzerhand in eine Bar um. Den ursprüngli­chen Charakter eines Tanzballs behielten die Verantwort­lichen des Musikverei­ns stets bei. Auch in diesem Jahr wird die Band Nightlife die Mehrzweckh­alle zu einem Tanzsaal verwandeln. Zudem wird eine Garde bei der Veranstalt­ung auftreten. Das lockt Menschen aus dem gesamten Landkreis am „Rußigen Freitag“nach Fünfstette­n. „Vertreten sind dabei alle Altersklas­sen – von 16 bis 60 Jahren“, sagt Matthias Gründel. Zudem gibt es noch einen weiteren Vorteil der jährlichen Faschingsb­älle, wie der Vorsitzend­e Ulrich Gründel feststellt: „Die Veranstalt­ungen verbinden die örtlichen Musikverei­ne miteinande­r, weil sie auf den jeweils anderen Feiern auftreten und sich so gegenseiti­g helfen. Das ist eine schöne Veränderun­g zu früher.“

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Foto/Repro: Fabian Klug Der Faschingsb­all in Fünfstette­n hat eine über 30 jährige Tradition. Das Foto zeigt eine Polonaise, die im Jahr 1995 durch den Tanzsaal zog.
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„Astronaut“Ulrich Gründel ist bereit für den Faschingsb­all am Freitag in Fünfstette­n. Das Motto lautet Weltraum.

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