Mehr Ladesäulen für Elektrofahrräder
Energie Im Landkreis Donau-Ries soll die Elektromobilität weiter gefördert werden. Auch für den Tourismus soll das Vorteile haben. Welche Kommunen davon profitieren
Landkreis Was der Landkreis Donau-Ries in seinen ambitionierten Energienutzungsplan versäumt hat mit aufzunehmen, soll jetzt angepackt werden: ein Konzept für den Aufbau einer Ladesäuleninfrastruktur für Elektrofahrzeuge und E-Bikes im gesamten Kreisgebiet.
Dafür erhielt das Kompetenzzentrum „Sport, Gesundheit, Technologie“aus Garmisch-Partenkirchen einen entsprechenden Auftrag. Dessen Geschäftsführer Christoph Ebert hat beim zweiten Energietag des Landkreises einen ersten Entwurf vorgestellt. Parallel dazu erhielten die Teilnehmer der Veranstaltung vom Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal, Christoph Würflein, einen Einblick in das Projekt „Stromtreter“. Dabei handelt es sich um ein System zur Förderung des E-BikeTourismus. Hauptanliegen ist es, in den Feriengebieten Naturpark Altmühltal, Fränkisches Seenland, Hallertau, Romantisches Franken sowie in der Stadt Ingolstadt und den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Donau-Ries Urlaubern Servicestationen mit Lademöglichkeiten für die E-Bikes anzubieten und darauf hinzuweisen.
Im Bereich der Elektromobilität ist es das Ziel des Landkreises, im Laufe der kommenden Jahre in 19 Kommunen eine oder mehrere Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aufzustellen. Aufgebaut und betrieben werden sollen diese von den regionalen Energieversorgern EnBW, LEW, N-ergie und Erdgas Schwaben in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Städten und Gemeinden.
Bei mehreren Besuchen im Landkreis hat das beauftragte Kompetenzzentrum bereits konkrete Standorte ermittelt, die für Ladesäulen infrage kämen. Ausgewählt wurden dabei die Städte Donauwörth, Nördlingen, Oettingen, Wemding, Monheim, Harburg, Rain sowie die Gemeinden Mertingen, Asbach-Bäumenheim, Möttingen, Tapfheim, Wallerstein, Fremdingen, Kaisheim, Oberndorf, Marxheim, Alerheim, Buchdorf und Deiningen. Priorität genießen zunächst die größeren Kommunen.
Christoph Ebert wies darauf hin, dass die Säulen „nicht in der Pampa“stehen dürften, sondern dort, wo die Nutzer während der Ladezeit beispielsweise in unmittelbarer Nähe einkaufen oder Kaffee trinken gehen könnten. Auch mache es keinen Sinn, Plätze auszuwählen, an denen ein Parkdruck vorhanden sei und somit viel an- und abfahrender Verkehr herrsche. Im Kreisumweltausschuss Ende März will Ebert sein endgültiges Konzept vorstellen. Christoph Würflein machte auf die rasant steigende Zahl an E-Bikes in Deutschland aufmerksam, auf die es aus touristischer Sicht zu reagieren gelte. Elektrofahrräder stellten mittlerweile ein ernst zu nehmendes Element im gesamten Verkehrssystem dar, sagte Würflein. Speziell im Tourismus könnten durch die Elektroräder neue Gästepotenziale, wie beispielsweise die Altersgruppe der über 65-Jährigen, Menschen mit Handicap oder Radreisegruppen mit unterschiedlicher körperlicher Leistungsfähigkeit, erschlossen werden. Die Vertreter der Energieversorger boten allesamt ihre Unterstützung für die Kommunen an, wenn es darum gehe, Ladestationen für E-Fahrzeuge aufzustellen. Für die notwendigen Investitionen könnten staatliche Zuschüsse in Anspruch genommen werden.
Landrat Stefan Rößle betonte, dass ihm das Thema Elektromobilität sehr wichtig sei. Mit einem schlüssigen Konzept für den Landkreis werde zudem ein „Wildwuchs“an Ladesäulen verhindert. Das Ganze stehe und falle allerdings mit den Akteuren vor Ort, so der Landrat. Mittlerweile stelle er auch in der Bevölkerung eine große Offenheit für das Thema Elektromobilität fest. Beste Voraussetzung also für eine erfolgreiche Umsetzung einer Ladesäuleninfrastruktur.