Donauwoerther Zeitung

Die ewige Suche nach Außerirdis­chen

Weltall Forscher haben sieben erdähnlich­e Planeten entdeckt. Wie wahrschein­lich ist es, dass es dort Leben gibt?

- VON SABRINA SCHATZ

Augsburg Gibt es Außerirdis­che? Glaubt man Forschern, ist die Menschheit der Lösung dieses ewigen Rätsels einen Schritt näher gekommen. Sie haben sieben Planeten entdeckt, die der Erde ähneln sollen. Diese befinden sich nicht in unserem Sonnensyst­em, sondern in der kosmischen Nachbarsch­aft. Sie umkreisen einen roten Zwergstern namens Trappist-1, und zwar in einem Abstand, der groß genug wäre, dass Wasser nicht verdunstet.

Christine Zerbe sieht das etwas nüchterner. Die Physikerin lehrt Astronomie an der Hochschule Augsburg und ist Mitglied der Astronomis­chen Vereinigun­g, die die Sternwarte Diedorf betreibt. Sie schätzt die Entdeckung nicht als Sensation ein. „In den vergangene­n Jahren hat man tausende Planeten entdeckt“, sagt sie. Einige davon hätten eine ähnliche Größe wie die Erde.

Dennoch zeichnen die aktuelle Entdeckung Besonderhe­iten aus, wie Zerbe sagt: „Die Planeten sind verhältnis­mäßig nahe – zumindest im astronomis­chen Maßstab.“Das Zwergstern­system liegt knapp 40 Lichtjahre entfernt. Dies lasse hoffen, dass Forscher mehr über deren Gashülle und Oberfläche herausfind­en könnten. Außergewöh­nlich sei zudem, dass die Wissenscha­ftler gleich mehrere Planeten auf einmal aufgespürt hätten.

Bei der Frage, wie wahrschein­lich Leben auf diesen Planeten ist, rät Zerbe zu unterschei­den: „Ganz einfache Formen von Leben könnten sich schnell entwickeln. Für höhere Lebensform­en müssen viele Glücksfäll­e zusammenwi­rken.“Wasser und moderate, konstante Temperatur­en wären nötig. Auch von Meteoriten-Einschläge­n und radioaktiv­er Strahlung müsste der Planet verschont bleiben. Müsste, könnte, sollte – Zerbe wählt bewusst oft den Konjunktiv.

Ein Zufallsfun­d sei die Entdeckung nicht: „Man sucht seit einigen Jahren gezielt Sterne nach solchen Planeten ab.“Forscher nutzten dazu große Teleskope, etwa auf Hawaii oder in Chile. In Deutschlan­d gibt es Zerbe zufolge solche Stationen nicht. Zu schlechtes Wetter, zu viel störendes Licht.

Wie die Erforschun­g der sieben Planeten weitergeht? „An die Oberfläche­n kommen wir nicht ran“, sagt Zerbe. Das einzige, was auf der Erde ankomme, sei Licht. Aus diesem filtern Forscher Informatio­nen. Etwa durch die Reflektion­en wollen sie etwas über die Atmosphäre auf ihnen herausfind­en. „Erst einmal geht es um Entfernung, Konstellat­ion und Umlaufdaue­r“, sagt Zerbe. Die Alien-Suche geht also weiter.

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Zeichnung: Nasa/JPL Caltech, dpa Dieses Bild hat die Nasa veröffentl­icht. Ob es tatsächlic­h so auf den erdähnlich­en Pla neten aussieht, bleibt vorerst Spekulatio­n.

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