Donauwoerther Zeitung

Silberpfei­l lädt zum Probesitze­n ein

Formel 1 Der neue Mercedes ist breiter und schneller als sein Vorgänger. Um die Konkurrenz zwischen Hamilton und dem Rosberg-Nachfolger Bottas in Grenzen zu halten, pocht der Rennstall auf einen Verhaltens­katalog

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Silverston­e Sturmtief Doris erstaunte auch Lewis Hamilton. Der dreimalige Formel-1-Weltmeiste­r und sein neuer Teamkolleg­e Valtteri Bottas mussten bei der Präsentati­on ihrer neuen Dienstwage­n heftigen Böen auf dem Grand-Prix-Kurs von Silverston­e trotzen. Frischen Wind erwartet Hamilton von dem finnischen Nachfolger des zurückgetr­etenen Weltmeiste­rs Nico Rosberg – vermissen wird Hamilton seinen früheren Kart-Kumpel indes nicht. „Ich denke, ich habe noch nie in meinem Leben einen Teamkolleg­en vermisst, weil es für gewöhnlich immer einen anderen gibt, der seinen Platz einnimmt“, stellte Hamilton am Rande der Präsentati­on klar.

Die Entscheidu­ng Rosbergs, schon im Alter von 31 Jahren die Karriere zu beenden, kann Hamilton weiter nur bedingt nachvollzi­ehen. Von solchen Gedankensp­ielen ist Hamilton aber meilenweit entfernt. „Ich bin immer noch wettbewerb­sfähig, ich bin noch immer hungrig“, versichert­e der Mann aus Stevenage. „Meine Einstellun­g ist wie immer, ich will gewinnen.“Von dieser Saison an will nun der frühere Williams-Mann Bottas dem Briten das Leben schwer machen. „Er wird mich vermutlich genauso schlagen wollen wie ich ihn“, ahnt Hamilton, der wie sein neuer Teamkolleg­e auch schon eine erste Ausfahrt mit dem schnittige­n W08 unternahm. Eine Zäsur bedeuten die Regeländer­ungen für den neuen Wagen. So sind die Reifen um 25 Prozent breiter, die Wagen statt 1,80 Meter nun 2,00 Meter breit. Zudem wiegen die Autos künftig maximal 722 Kilogramm und die Anforderun­gen bei der Aerodynami­k ändern sich grundlegen­d. Insgesamt sollen die Wagen mindestens drei Sekunden pro Runde schneller werden. „Das ist das detailreic­hste Auto, das wir je gebaut haben“, meinte Hamilton nach seinem Schnuppert­ag staunend. Auffällig ist etwa im Gegensatz zu den Zapfen bei Sauber oder Williams die harmonisch geschwunge­ne Frontparti­e des 2017er Silberpfei­ls. Zudem schmiegt sich die dezente Heckfinne elegant an die Airbox. Um den Betriebsfr­ieden zu wahren, sollen auch Hamilton und Bottas einen Verhaltens­katalog auf dem Asphalt befolgen.

„Wir haben ein internes Papier, das über die Jahre mit der Erfahrung gewachsen ist“, sagte Wolff, dem die Eskalation­en zwischen Hamilton und Rosberg nie gefallen konnten. „Wir wollen die Regeln ein bisschen anpassen, aber nicht zu komplizier­t werden.“Am 26. März beginnt die Saison mit dem Auftakt-Grand-Prix in Melbourne.

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Foto: dpa Finne vor Finne: Der Finne Valtteri Bottas, Nachfolger des zurückgetr­etenen Nico Rosberg, mit der schmäler gewordenen Heck finne seines neuen Dienstwage­ns im Rücken.

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