Der Dorfladen soll noch heuer öffnen
Infrastruktur Fünfstettener gründen eine Unternehmensgesellschaft. Mehr als 100 Personen zeichnen Anteile. Wie das weitere Vorgehen aussieht
Fünfstetten Die Menschen in Fünfstetten sollen ihre täglichen Einkäufe bald wieder im Ort erledigen können. Am Mittwochabend hoben rund 140 Bürger formal einen Dorfladen aus der Taufe. Bei der Versammlung im Schützenheim sprachen sich die Anwesenden einstimmig dafür aus, eine Unternehmensgesellschaft zu gründen. Als Vorbild diente hier der Dorfladen im benachbarten Huisheim.
Die 104 Personen, die einen Anteil zeichneten, wählten auch gleich einen sechsköpfigen Gesellschafterrat. Der möchte das Projekt nun verwirklichen – und zwar bis zum Spätsommer.
Für den Dorfladen in Fünfstetten laufen – wie mehrfach berichtet – schon seit dem vorigen Jahr intensive Vorbereitungen. Dazu wurde ein Arbeitskreis gebildet. Die Suche nach einem geeigneten Standort beziehungsweise Gebäude zog sich einige Zeit hin. Im Herbst 2016 ergab sich eine Lösung, welche die Beteiligten als ideal bezeichnen. Die Sparkasse schloss ihre Filiale zum Jahreswechsel. Die Gemeinde kaufte das Gebäude in der Straße Indorf und wird es an die Dorfladen-Gesellschaft vermieten.
Bevor der Laden einzieht, muss das Haus noch umgebaut werden. Rudolf Rosenwirth vom Arbeitskreis erläuterte das Konzept. Demnach werden Kosten in Höhe von rund 90000 Euro erwartet. Dieser Betrag müsse über Anteile (hier sind 60000 bis 70000 Euro nötig) und über Förderungen aufgebracht werden. Zuschüsse werden aus dem Programm Eler (für die Einrichtung) sowie von der Industrie- und Handelskammer (für die Beratung durch einen Fachmann) erwartet. Sie sollen etwa 30 Prozent der benötigten Summe abdecken.
Bei der Versammlung kamen durch die 104 Anteilszeichner schon einmal 34300 Euro zusammen. Es können jederzeit weitere Gesellschafter einsteigen – und zwar für 150 Euro (Mindestbetrag) oder ein Vielfaches davon. Die Gemeinde zeichnete zehn Anteile. Die gewählte Unternehmensform beinhaltet eine Haftung, die auf das Einlagekapital beschränkt ist.
Erst wenn die Zusagen für die Zuschüsse vorliegen, kann Roßkopf zufolge die Planung in Auftrag gegeben werden. Nach derzeitigen Überlegungen dienen wohl der bisherige Schalterraum samt anschließendem Besprechungszimmer künftig als Verkaufsfläche. In den Laden soll auch eine Bäckerei mit Stehcafé integriert werden.
Der Gründungs- schloss sich di- rekt eine Gesellschafterversammlung an. Die 104 Anteilseigner wählten in den Gesellschafterrat folgende Personen: Rudolf Rosenwirth, Reiner Ulrich, Xaver Hillemeyr, Harald Metz, Helene Schmid und Ursula Hampp-Behringer. Sie haben nun die Fäden in der Hand.
In den kommenden Wochen und Monaten hält das Gremium unter anderem Ausschau nach einem Lieferanten, organisiert die weiteren Vorbereitungen und bestimmt einen Geschäftsführer. Diesen Posten übernimmt wahrscheinlich Brigitte Miedl, die sich bei der Versammlung schon mal vorstellte. Sie lebt in Fünfstetten und bringt für diesen Job einschlägige Erfahrungen mit.
Die Gemeinde will demnächst den nötigen Raum für den künftigen SB-Bereich der Sparkasse (mit Geldautomat und Kontoauszugsdrucker) schaffen. Dazu soll nach Auskunft von Bürgermeister Werner Siebert der Windfang erweitert werden.
Der Dorfladen soll dann – so das Ziel – im August oder September den Betrieb aufnehmen.