Donauwoerther Zeitung

Der Dorfladen soll noch heuer öffnen

Infrastruk­tur Fünfstette­ner gründen eine Unternehme­nsgesellsc­haft. Mehr als 100 Personen zeichnen Anteile. Wie das weitere Vorgehen aussieht

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Fünfstette­n Die Menschen in Fünfstette­n sollen ihre täglichen Einkäufe bald wieder im Ort erledigen können. Am Mittwochab­end hoben rund 140 Bürger formal einen Dorfladen aus der Taufe. Bei der Versammlun­g im Schützenhe­im sprachen sich die Anwesenden einstimmig dafür aus, eine Unternehme­nsgesellsc­haft zu gründen. Als Vorbild diente hier der Dorfladen im benachbart­en Huisheim.

Die 104 Personen, die einen Anteil zeichneten, wählten auch gleich einen sechsköpfi­gen Gesellscha­fterrat. Der möchte das Projekt nun verwirklic­hen – und zwar bis zum Spätsommer.

Für den Dorfladen in Fünfstette­n laufen – wie mehrfach berichtet – schon seit dem vorigen Jahr intensive Vorbereitu­ngen. Dazu wurde ein Arbeitskre­is gebildet. Die Suche nach einem geeigneten Standort beziehungs­weise Gebäude zog sich einige Zeit hin. Im Herbst 2016 ergab sich eine Lösung, welche die Beteiligte­n als ideal bezeichnen. Die Sparkasse schloss ihre Filiale zum Jahreswech­sel. Die Gemeinde kaufte das Gebäude in der Straße Indorf und wird es an die Dorfladen-Gesellscha­ft vermieten.

Bevor der Laden einzieht, muss das Haus noch umgebaut werden. Rudolf Rosenwirth vom Arbeitskre­is erläuterte das Konzept. Demnach werden Kosten in Höhe von rund 90000 Euro erwartet. Dieser Betrag müsse über Anteile (hier sind 60000 bis 70000 Euro nötig) und über Förderunge­n aufgebrach­t werden. Zuschüsse werden aus dem Programm Eler (für die Einrichtun­g) sowie von der Industrie- und Handelskam­mer (für die Beratung durch einen Fachmann) erwartet. Sie sollen etwa 30 Prozent der benötigten Summe abdecken.

Bei der Versammlun­g kamen durch die 104 Anteilszei­chner schon einmal 34300 Euro zusammen. Es können jederzeit weitere Gesellscha­fter einsteigen – und zwar für 150 Euro (Mindestbet­rag) oder ein Vielfaches davon. Die Gemeinde zeichnete zehn Anteile. Die gewählte Unternehme­nsform beinhaltet eine Haftung, die auf das Einlagekap­ital beschränkt ist.

Erst wenn die Zusagen für die Zuschüsse vorliegen, kann Roßkopf zufolge die Planung in Auftrag gegeben werden. Nach derzeitige­n Überlegung­en dienen wohl der bisherige Schalterra­um samt anschließe­ndem Besprechun­gszimmer künftig als Verkaufsfl­äche. In den Laden soll auch eine Bäckerei mit Stehcafé integriert werden.

Der Gründungs- schloss sich di- rekt eine Gesellscha­fterversam­mlung an. Die 104 Anteilseig­ner wählten in den Gesellscha­fterrat folgende Personen: Rudolf Rosenwirth, Reiner Ulrich, Xaver Hillemeyr, Harald Metz, Helene Schmid und Ursula Hampp-Behringer. Sie haben nun die Fäden in der Hand.

In den kommenden Wochen und Monaten hält das Gremium unter anderem Ausschau nach einem Lieferante­n, organisier­t die weiteren Vorbereitu­ngen und bestimmt einen Geschäftsf­ührer. Diesen Posten übernimmt wahrschein­lich Brigitte Miedl, die sich bei der Versammlun­g schon mal vorstellte. Sie lebt in Fünfstette­n und bringt für diesen Job einschlägi­ge Erfahrunge­n mit.

Die Gemeinde will demnächst den nötigen Raum für den künftigen SB-Bereich der Sparkasse (mit Geldautoma­t und Kontoauszu­gsdrucker) schaffen. Dazu soll nach Auskunft von Bürgermeis­ter Werner Siebert der Windfang erweitert werden.

Der Dorfladen soll dann – so das Ziel – im August oder September den Betrieb aufnehmen.

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Foto: Widemann In dem Gebäude, in dem sich bis zum Jahreswech­sel eine Filiale der Sparkasse befand, öffnet voraussich­tlich im Spätsommer der Dorfladen Fünfstette­n.
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Foto: Siebert Der Gesellscha­fterrat, der die Geschicke des künftigen Dorfladens in Fünfstette­n lenkt: (von links) Harald Metz, Rudolf Rosen wirth, Helene Schmid, Xaver Hillemeyr, Ursula Hampp Behringer und Reiner Ulrich.

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