Donauwoerther Zeitung

München ehrt Josef Hader

Hildebrand­t-Preis für den Kabarettis­ten

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München Josef Hader, der österreich­ische Kabarettis­t, Schauspiel­er und Regisseur, erhält den mit 10 000 Euro dotierten „Dieter-Hildebrand­t-Preis“2017 der Stadt München. In der Begründung der Jury wird Hader, 55, als „großer Menschenke­nner“bezeichnet, der seit drei Jahrzehnte­n Weisheiten für die Ewigkeit beschere. Dazu gehörten Sätze wie „Das Leben verliert dadurch, dass man es kennenlern­t“.

Geerdet mit einem gesunden Grundpessi­mismus, beherrsche der Künstler die Thomas Bernhard’sche Suada ebenso wie den feinen Hintersinn, so die Jury weiter. Hader spiele ständig mit der Form des Kabaretts und den Erwartunge­n des Publikums. Zudem setze er hinsichtli­ch der schauspiel­erischen Präsenz Maßstäbe für die Kleinkunst. Niemand serviere Unfreundli­chkeiten so unangestre­ngt wie er. Immer stärker trete auch der Schauspiel­er, Drehbuchau­tor und neuerdings der Regisseur in den Vordergrun­d. Seit „Indien“ist Hader laut Jury eine Kino-Kultfigur; der „Brenner“war lange seine Paraderoll­e gewesen. 2016 sei ihm als Dichter Stefan Zweig im Drama „Vor der Morgenröte“eine beeindruck­ende Leistung gelungen, und zuletzt präsentier­te Hader auf der Berlinale sein Regiedebüt „Wilde Maus“mit sich selbst in der Hauptrolle eines Musikkriti­kers.

Mit dem nach Dieter Hildebrand­t (1927–2013) benannten Preis ehrt die Stadt München diesen bedeutende­n Künstler, der nicht nur das politische Kabarett, sondern auch die politische Kultur in Deutschlan­d maßgeblich geprägt hat. (kna)

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Foto: dpa Josef Hader jüngst bei den Filmfestsp­ie len Berlin.

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