Donauwoerther Zeitung

Horst als Putzmann?

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Donald Trump ist ein Segen. Ja. Bevor Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun den Autor dieser Zeilen als so durchgekna­llt wie ein Luftballon um Mitternach­t beschimpfe­n, verweisen wir auf die Vorsitzend­en von Faschings- und Karnevals-Gesellscha­ften. Die sind glücklich. Nichts Besseres konnte ihnen passieren als diese Selbstläuf­er von sich niemals wiederhole­nden Trump-Witzen, Trump-Zwerchfell­attacken und Trump-Parodien.

Da blieben viele Autoren glückliche­rweise auf der Strecke, etwa solche, die dem deutschen Volk ständig eine aufs Maul hauen. Das wollen wir nicht. Darum hat sich unsereiner reihum die Übertragun­gen angeschaut und fasziniert festgestel­lt, dass so ein Sitzungspr­äsident als Hauptaufga­be eine gewisse Breite mitbringen sollte – wobei sich das nicht auf die Unterhaltu­ngsvielfal­t beziehen muss. Und er muss magere Witze machen. Alles andere wäre eine Enttäuschu­ng. Wer Tiefsinnig­eres will, hat schon verloren. Aus dem Wettbewerb von Fußball, Winterspor­t und Tötöö – viel mehr gibt es ja nicht – geht der Fasching zum Glück als König der Ernsthafti­gkeit hervor. Nur zeitgenöss­ische Dokumente wie Frankens Fastnacht schaffen es an drei Wiederholu­ngstagen ins Programm.

Mit Horst Seehofer als Anzugträge­r, der sich freut, dass Markus Söder als Homer Simpson so verkleiste­rt daherkommt, dass er den Mund nicht mehr aufbringt. Dass es auch im kleinen Saarland so was von abgeht, hat sich in dem von den Faschings-Franken Heißmann und Rassau längst ganzjährig dominierte­n Bayern noch nicht herumgespr­ochen. Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r ist alljährlic­h als Landtagspu­tzfrau zugange. Aber König Horst als Putzmann? Nicht vorstellba­r.

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