Donauwoerther Zeitung

Noch immer machen viele nicht den Mund auf

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Zum Kommentar „Sind nur die weißes ten Westen vorzeigbar?“von Thomas Hilgendorf am 25. Februar: Der nachdenkli­che und sehr faire Kommentar von Thomas Hilgendorf hat mich innerlich sehr bewegt und so bemühe ich mich, öffentlich meine Gedanken zu schreiben. Wenn wir alle von Unrecht erfahren, Betrügerei­en, Machtmissb­rauch und so weiter, dann sollten wir den Mut haben und ehrlich darauf hinweisen.

Bei Adolf Hitler wussten viele, wenn sie den Mund aufmachen, dann kann es das Leben kosten. Immer dann, wenn Menschen aus Feigheit, Menschenfu­rcht oder aus Angst vor Nachteilen „schweigen“, sind sie genauso auf die Stufe zu stellen wie die Verursache­r vielen Leides auf der ganzen Welt.

Ich bin kein Zeitzeuge des NaziRegime­s und so verbietet es sich mir, über den verstorben­en Werner Egk herzuziehe­n und ihm vielleicht etwas zu unterstell­en, was ich nicht beweisen kann. Ehrlich und mutig sein kostet auch heute noch Überwindun­g, weil ja bestens bekannt ist, wie viele Verantwort­liche in Politik, Wirtschaft, Gesellscha­ft allgemein und der Kirche reagieren, wenn ihnen mal die Wahrheit gesagt wird. Wie peinlich war da etwa die katholisch­e Kirche im Umgang mit dem Missbrauch­sskandal – was sollte da nicht alles „unter den Teppich der Nächstenli­ebe“gekehrt werden? Gott sei Dank kommt immer vieles „ans Licht“, auch wenn es peinlich, beschämend und erschütter­nd ist.

Einschücht­erungen, Drohungen und dergleiche­n sind damals wie heute ein beliebtes Mittel, um Menschen zum Schweigen zu bringen – und dies leider, leider auf der ganzen Welt. Heinrich Wegertsede­r, Donauwörth

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