Donauwoerther Zeitung

Wo Beamte wenig verdienen

Länder haben einen großen Spielraum bei der Besoldung

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Berlin Das Gehaltsgef­älle zwischen den Bundesländ­ern bei Beamten kann mehrere tausend Euro im Jahr ausmachen. Das zeigt der neue Besoldungs­report des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB). Ein Überblick über die Verdienstk­luft und die Hintergrün­de:

Wie groß sind die Unterschie­de bei der Beamtenbez­ahlung?

Beispiel Polizeimei­ster der Besoldungs­stufe A7: Im Bundesdurc­hschnitt verdienen sie 33666 Euro brutto im Jahr. Berlin liegt laut der DGB-Studie 2075 Euro dahinter, in Bayern verdienen sie 1547 Euro mehr als der Durchschni­tt. Ein Straßenmei­ster, der Straßen pflegt und Unfälle absichert, bekommt in Stufe A9 in Brandenbur­g 38689 Euro im Jahr, im wohlhabend­en BadenWürtt­emberg sind es 40 300. In Stufe A13 – etwa für viele Gymnasiall­ehrer – gibt es im bundesweit­en Durchschni­tt der Länder 59794 Euro, in Nordrhein-Westfalen sind es 203 Euro, in Berlin sogar 2733 Euro weniger, in Bayern dagegen 2943 Euro mehr im Jahr.

Wie sind die Unterschie­de zu erklären?

Die Länder können seit der Föderalism­usreform 2006 entscheide­n, ob und in welcher Form sie die Tarifabsch­lüsse für den öffentlich­en Dienst für ihre 1,3 Millionen Beamten übernehmen.

Welche Probleme bringt das Gehaltsgef­älle mit sich?

Bereits vor zehn Jahren warnte etwa der Beamtenbun­d vor einer Abwanderun­g besonders qualifizie­rter Beamtenanw­ärter aus den finanzschw­achen Ländern, wenn diese schlechter bezahlen.

Schließt sich die Gehaltsklu­ft wieder?

Das Bundesverf­assungsger­icht hat den Spielraum bei der Besoldung vor zwei Jahren eingeschrä­nkt. Schlusslic­ht Berlin passte die Besoldung seiner Beamten zuletzt auch überdurchs­chnittlich an. Auch mit Zulagen versuchen einige Länder, ihre Position im Wettbewerb ums Personal zu verbessern.

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