Donauwoerther Zeitung

Das Problem sitzt hinterm Steuer

- VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger allgemeine.de

Es wird gerast, am Handy gespielt, gedrängelt und riskant überholt – und die Zahl der Unfälle ist wieder angestiege­n. Die Bilanz, die Innenminis­ter Joachim Herrmann gestern bei der Vorstellun­g der aktuellen Unfallstat­istiken zog, war ernüchtern­d. Es wäre ein Leichtes, ihn und die Polizei für die negative Entwicklun­g verantwort­lich zu machen. Sie sollten doch eigentlich dafür Sorge tragen, dass Bayerns Straßen sicherer werden. Mehr Kontrollen, härtere Strafen, bessere Straßen – um all das müssten sie sich doch kümmern.

Das ist richtig, aber in Wahrheit nur ein kleiner Teil des Problems. Der viel größere sitzt hinterm Steuer. Da kann die Polizei warnen und kontrollie­ren, so viel sie will: Am Ende entscheide­t immer noch der Autofahrer selbst, ob das riskante Überholman­över nun wirklich sein muss oder der Tritt aufs Gaspedal nicht doch verzichtba­r wäre. Vielleicht hilft ja tatsächlic­h das Gesicht eines prominente­n Fußball-Promis, um dem ein oder anderen Autofahrer bei einer dieser Entscheidu­ngen zu helfen und ihn zur Vernunft zu bringen. Einen Versuch ist es wert – die Erfolgsaus­sichten sind allerdings eher mäßig.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany