Schön scharf orientalisch
Kolpingball Die 600 Besucher in Wemding werden am Schokobrunnen verführt und können mit dem fliegenden Teppich abheben. Gewürzt sind die Pointen zum Stadtgeschehen
Wemding Beim Kolpingball, der mit fast 600 Ballgästen wohl einer der größten in ganz Nordschwaben ist, bebte am Faschingssamstag die aufwendig dekorierte Stadthalle in Wemding. Einmal mehr präsentierten rund 50 Aktive der Kolpingsfamilie ein abwechslungsreiches, unterhaltsames Programm und sorgten so für einen tollen Faschingshöhepunkt. Die zum Motto „Träume aus 1001 Nacht“einfallsreich kostümierten Ballgäste waren begeistert.
Bereits im Foyer der Stadthalle wurden die Gäste mit Gewürzen, Gerüchen und Früchten aus dem Schokobrunnen auf den Abend eingestimmt. Dazu durchschritten die Ballbesucher das aufwendig gestaltete Eingangsportal zum „Bazar aus 1001 Nacht“. Drinnen wurden sie von wasserpfeiferauchenden jungen Männern empfangen. Am Schokobrunnen verführten junge Damen die Besucher mit „sündigen“Leckereien. Ein unvergessliches Andenken an den Ballabend war sicherlich ein Foto auf dem „Fliegenden Teppich“vor der Silhouette von Wemding.
Aladin (Daniel Ostermeier) und sein Geist aus der goldenen Wunderlampe (Marius Trollmann) begrüßten die Ballgäste. Dabei hatte der Geist „Jeannie“die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Dies war ihm aber zu viel. Er begrenzte die Wünsche auf drei und dies, obwohl alle Parteien und Gruppierungen Wünsche hatten. Als ersten Wunsch zog Aladin aus der prall gefüllten Tüte den Wunsch von Bürgermeister Martin Drexler nach mehr Harmonie im Stadtrat. Die weiteren Wünsche der Prominenten fielen den jeweils eingeworfenen, zusätzlichen Regeln zum Opfer.
Vor seinem Zelt in der Wüste sitzend, trug ein Beduine (Benedikt Bosch) ein von Wemdings Bürgermeister in Auftrag gegebenes Werbegedicht zum Stadtjubiläum vor. Dann zog ein Reisender (Florian Fischer) auf einem „Kamel“reitend und geführt vom Kameltreiber (Michael Mayer) in die Halle.
Scharf gewürzt und gespickt mit Wortwitz wurden sodann Wemdinger Begebenheiten und Träume- reien vorgetragen. So befürchteten sie „à la Donald Trump“einen Mauerbau zwischen Wemding und Amerbach sowie die Maut- und Visumspflicht für die Teilnehmer der Fatimaprozessionen. Am Doosweiher sahen sie eine grüne Oase entstehen und die Menschen dorthin strömen. Um die Partnerschaft mit Dambach-la-Ville zu beleben, entstehen am Kehläcker für Franzosen kostenlose Bauplätze für eine neue Siedlung.
Auch das neue Pflaster in Wemdings Altstadt wurde neu interpretiert. So ergibt das Pflaster am Ende ein großes Luftbildpuzzle von Citymanagerin Judith Strohhofer. Die verschiedenen Themen wurden jeweils vom „Kamel“in Gedichtform kommentiert. Am Ende durfte Bürgermeister Drexler mit dem Kamel eine Ehrenrunde reiten.
Frenetisch bejubelt wurden die fünf Showtänze der Kolpingjugend. Schon beim Einzug klatschte das Publikum rhythmisch mit, als sich die „19 orientalischen Bauchtänzerinnen“in ihren luftigen Haremskostümen präsentierten. Unterstützt wurden die Tänzerinnen von Aladin (Daniel Ostermeier) und seinen vier Dienern. Beim ersten Tanz zum Lied „Jogi“von Panjabi MC gingen bei verschiedenen Formationen wiederholt die „Hinduarme“ zum Himmel. In den zweiten Tanz platzte der „indische Rosenverkäufer“(Freddi Kraus) in die Darbietung und bot Rosen zum Verkauf. Beim nächsten Tanz zu den Flötenklängen „Boro boro“von Aladins Schlangenbeschwörern erschienen Tänzer aus golden verkleideten Truhen. Beim fünften Tanz, den alle 24 Tänzer gemeinsam zum „Mundian To Bach Ke“darboten, wurden sechsarmige Menschen vorgetäuscht. Als die Tänzer mit der Schlussformation ihren Showtanzblock abschlossen, bebte die Halle. Das viele Proben unter der Leitung von Nicole Maurer und Daniel Ostermeier hatte sich gelohnt, denn die schwungvolle Darbietung wurde sauber und synchron getanzt. Mit lang anhaltendem Beifall forderte das Publikum eine Zugabe. Für die Jugendlichen war der stürmische Applaus der Lohn für ihren ausdrucksstarken Showtanz und das wochenlange Training.
Der Band Ohne Filter gelang es, zwischen den Einlagen mit einem gelungenen Mix an Tanzmusik die Stimmung hochzuhalten. Bis weit nach Mitternacht war die Tanzfläche immer gut gefüllt. Beim Verlassen des Balles ernteten die Verantwortlichen viel Lob für die rauschende Ballnacht bei den Träumen aus 1001 Nacht.