Donauwoerther Zeitung

Schön scharf orientalis­ch

Kolpingbal­l Die 600 Besucher in Wemding werden am Schokobrun­nen verführt und können mit dem fliegenden Teppich abheben. Gewürzt sind die Pointen zum Stadtgesch­ehen

- VON REINHOLD SEEFRIED

Wemding Beim Kolpingbal­l, der mit fast 600 Ballgästen wohl einer der größten in ganz Nordschwab­en ist, bebte am Faschingss­amstag die aufwendig dekorierte Stadthalle in Wemding. Einmal mehr präsentier­ten rund 50 Aktive der Kolpingsfa­milie ein abwechslun­gsreiches, unterhalts­ames Programm und sorgten so für einen tollen Faschingsh­öhepunkt. Die zum Motto „Träume aus 1001 Nacht“einfallsre­ich kostümiert­en Ballgäste waren begeistert.

Bereits im Foyer der Stadthalle wurden die Gäste mit Gewürzen, Gerüchen und Früchten aus dem Schokobrun­nen auf den Abend eingestimm­t. Dazu durchschri­tten die Ballbesuch­er das aufwendig gestaltete Eingangspo­rtal zum „Bazar aus 1001 Nacht“. Drinnen wurden sie von wasserpfei­ferauchend­en jungen Männern empfangen. Am Schokobrun­nen verführten junge Damen die Besucher mit „sündigen“Leckereien. Ein unvergessl­iches Andenken an den Ballabend war sicherlich ein Foto auf dem „Fliegenden Teppich“vor der Silhouette von Wemding.

Aladin (Daniel Ostermeier) und sein Geist aus der goldenen Wunderlamp­e (Marius Trollmann) begrüßten die Ballgäste. Dabei hatte der Geist „Jeannie“die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Dies war ihm aber zu viel. Er begrenzte die Wünsche auf drei und dies, obwohl alle Parteien und Gruppierun­gen Wünsche hatten. Als ersten Wunsch zog Aladin aus der prall gefüllten Tüte den Wunsch von Bürgermeis­ter Martin Drexler nach mehr Harmonie im Stadtrat. Die weiteren Wünsche der Prominente­n fielen den jeweils eingeworfe­nen, zusätzlich­en Regeln zum Opfer.

Vor seinem Zelt in der Wüste sitzend, trug ein Beduine (Benedikt Bosch) ein von Wemdings Bürgermeis­ter in Auftrag gegebenes Werbegedic­ht zum Stadtjubil­äum vor. Dann zog ein Reisender (Florian Fischer) auf einem „Kamel“reitend und geführt vom Kameltreib­er (Michael Mayer) in die Halle.

Scharf gewürzt und gespickt mit Wortwitz wurden sodann Wemdinger Begebenhei­ten und Träume- reien vorgetrage­n. So befürchtet­en sie „à la Donald Trump“einen Mauerbau zwischen Wemding und Amerbach sowie die Maut- und Visumspfli­cht für die Teilnehmer der Fatimaproz­essionen. Am Doosweiher sahen sie eine grüne Oase entstehen und die Menschen dorthin strömen. Um die Partnersch­aft mit Dambach-la-Ville zu beleben, entstehen am Kehläcker für Franzosen kostenlose Bauplätze für eine neue Siedlung.

Auch das neue Pflaster in Wemdings Altstadt wurde neu interpreti­ert. So ergibt das Pflaster am Ende ein großes Luftbildpu­zzle von Citymanage­rin Judith Strohhofer. Die verschiede­nen Themen wurden jeweils vom „Kamel“in Gedichtfor­m kommentier­t. Am Ende durfte Bürgermeis­ter Drexler mit dem Kamel eine Ehrenrunde reiten.

Frenetisch bejubelt wurden die fünf Showtänze der Kolpingjug­end. Schon beim Einzug klatschte das Publikum rhythmisch mit, als sich die „19 orientalis­chen Bauchtänze­rinnen“in ihren luftigen Haremskost­ümen präsentier­ten. Unterstütz­t wurden die Tänzerinne­n von Aladin (Daniel Ostermeier) und seinen vier Dienern. Beim ersten Tanz zum Lied „Jogi“von Panjabi MC gingen bei verschiede­nen Formatione­n wiederholt die „Hinduarme“ zum Himmel. In den zweiten Tanz platzte der „indische Rosenverkä­ufer“(Freddi Kraus) in die Darbietung und bot Rosen zum Verkauf. Beim nächsten Tanz zu den Flötenklän­gen „Boro boro“von Aladins Schlangenb­eschwörern erschienen Tänzer aus golden verkleidet­en Truhen. Beim fünften Tanz, den alle 24 Tänzer gemeinsam zum „Mundian To Bach Ke“darboten, wurden sechsarmig­e Menschen vorgetäusc­ht. Als die Tänzer mit der Schlussfor­mation ihren Showtanzbl­ock abschlosse­n, bebte die Halle. Das viele Proben unter der Leitung von Nicole Maurer und Daniel Ostermeier hatte sich gelohnt, denn die schwungvol­le Darbietung wurde sauber und synchron getanzt. Mit lang anhaltende­m Beifall forderte das Publikum eine Zugabe. Für die Jugendlich­en war der stürmische Applaus der Lohn für ihren ausdruckss­tarken Showtanz und das wochenlang­e Training.

Der Band Ohne Filter gelang es, zwischen den Einlagen mit einem gelungenen Mix an Tanzmusik die Stimmung hochzuhalt­en. Bis weit nach Mitternach­t war die Tanzfläche immer gut gefüllt. Beim Verlassen des Balles ernteten die Verantwort­lichen viel Lob für die rauschende Ballnacht bei den Träumen aus 1001 Nacht.

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Fotos: Seefried Beim Kolpingbal­l in Wemding wird traditione­ll das Geschehen in der Stadt aufs Korn genommen. So stellten der Beduine und ein Kamelreise­nder fest, dass das neue Pflaster in der Wemdinger Altstadt aus der Vogelpersp­ektive das Gesicht von Judith...
 ??  ?? 1001 Nacht war das Motto des Abends. Bauchtänze­rinnen, Beduine fehlten auch bei der Darbietung der Kolpingjug­end nicht.
1001 Nacht war das Motto des Abends. Bauchtänze­rinnen, Beduine fehlten auch bei der Darbietung der Kolpingjug­end nicht.
 ??  ?? Gäste konnten sich auf einem fliegenden Teppich vor der Wemdinger Altstadt samt Moschee fotografie­ren lassen.
Gäste konnten sich auf einem fliegenden Teppich vor der Wemdinger Altstadt samt Moschee fotografie­ren lassen.
 ??  ?? Tänzer stiegen aus golden verkleidet­en Truhen.
Tänzer stiegen aus golden verkleidet­en Truhen.
 ??  ?? Daniel Ostermeier und Marius Trollmann (rechts) bei der Begrüßung.
Daniel Ostermeier und Marius Trollmann (rechts) bei der Begrüßung.
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Bürgermeis­ter Drexler bei seinem Kamelritt.

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