Donauwoerther Zeitung

Allerlei Verzicht

- Angemerkt VON WERNER MAXWELL Zur Fastenzeit redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Gehören Sie auch zu den Zeitgenoss­en, die die heute beginnende Fastenzeit mit einem opulenten Fischessen und ausgesucht edlen Weißweinen beginnen? Oder gehören Sie zur Fraktion der Konsequent­en, die an Aschermitt­woch einen echten Fasttag einlegen? Maxwell gesteht, dass er bisher eher zur Gruppe der Wankelmüti­gen gehörte, die jedes Jahr große Vorsätze, aber mit zunehmende­m Alter immer weniger Durchsetzu­ngskraft gegenüber dem inneren Schweinehu­nd hatten. Aber das soll sich nun ändern. Maxwell will sich nur noch vornehmen, was er auch wirklich durchhalte­n kann. Denn man hat ja schließlic­h die Möglichkei­t, auf vielerlei Art zu „fasten“. Das muss nicht zwangsläuf­ig etwas mit Essen und Trinken zu tun haben. Verzicht sei angesagt.

Und so hat sich Maxwell unter anderem dafür entschiede­n, noch konsequent­er als bisher beim ohnehin seltenen TV-Genuss sofort umzuschalt­en, wenn Werbung angesagt ist. Außerdem möchte Rentner Maxwell gerne auf weitere Kommentare aus seiner Bekanntsch­aft verzichten, die ihn nach nun schon fast zwei Jahren Pensionsda­sein immer noch mantrahaft fragen: „Wird es Ihnen denn eigentlich nicht langweilig ohne Arbeit?“Kategorisc­he Antwort ein für alle Mal: „Nein, absolut nicht, überhaupt nicht!“

Gerne würde Maxwell auch darauf verzichten, beim Aquajoggin­g im Dillinger Hallenbad vor übereifrig­en Schwimmeri­nnen ausweichen zu müssen. Verzichten würde er auch gerne auf die unappetitl­ichen Haufen vor seiner Haustür, weil entweder Herr oder Hund die paar Meter zur nächsten Wiese nicht mehr rechtzeiti­g geschafft haben. Und schließlic­h das Allerwicht­igste: Maxwell würde liebend gern auf Donald Trumps nächstes „Schweden, was war in Schweden?“verzichten. In diesem Sinne: Gesegnete Fastenzeit: Wir sprechen uns an Ostern wieder, versproche­n!

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