Nur ein kleines Rädchen
Auch wenn es sich bereits abzeichnete: Die Nachricht, dass die Produktion bei der Firma Andrew aus Buchdorf nach China verlagert wird, ist für den Betrieb, den Ort und die ganze Region ein herber Schlag. Wohl rund 120 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Das ist angesichts der enormen Gewinne, welche das Unternehmen in den vergangenen Jahren machte, nicht so leicht zu kapieren.
Andrew ist jedoch in der großen, weltweit tätigen Commscope-Maschinerie ein kleines Rädchen. Die Manager denken global. Für sie zählt die Fabrik in China so viel wie die in Buchdorf. Und oberstes Ziel ist, dass am Ende unter dem Strich dauerhaft ein höherer Gewinn bleibt. Dass der Konzern durch sein weltweites Netzwerk insgesamt stabil bleiben kann, tröstet die Betroffenen in Buchdorf sicher nur wenig.
Fließt weiter die Gewerbesteuer?
Für sie gilt es nun, schnellstmöglich einen Betriebsrat zu formieren, der die Belange der Arbeitnehmer vertritt – und wenigstens einen anständigen Sozialplan aushandeln kann. Weil es voraussichtlich mehr als ein Jahr dauert, bis die Umstrukturierung abgeschlossen ist, bleibt den Mitarbeitern Zeit, um sich neu zu orientieren.
Abgesehen vom Verlust der Arbeitsplätze bleibt eine spannende Frage: Zahlt Andrew auch ohne die bisherige Produktion weiterhin kräftig Gewerbesteuer? Als Teil eines internationalen Firmengeflechts ist der bisherige üppige Geldfluss keine Selbstverständlichkeit. Von den Steuerzahlungen profitiert übrigens nicht nur die Gemeinde. Über die Kreisumlage bekommt auch der ganze Landkreis ein großes Stück vom AndrewKuchen ab.