Donauwoerther Zeitung

Nur ein kleines Rädchen

- VON WOLFGANG WIDEMANN Andrew redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Auch wenn es sich bereits abzeichnet­e: Die Nachricht, dass die Produktion bei der Firma Andrew aus Buchdorf nach China verlagert wird, ist für den Betrieb, den Ort und die ganze Region ein herber Schlag. Wohl rund 120 Mitarbeite­r verlieren ihren Job. Das ist angesichts der enormen Gewinne, welche das Unternehme­n in den vergangene­n Jahren machte, nicht so leicht zu kapieren.

Andrew ist jedoch in der großen, weltweit tätigen Commscope-Maschineri­e ein kleines Rädchen. Die Manager denken global. Für sie zählt die Fabrik in China so viel wie die in Buchdorf. Und oberstes Ziel ist, dass am Ende unter dem Strich dauerhaft ein höherer Gewinn bleibt. Dass der Konzern durch sein weltweites Netzwerk insgesamt stabil bleiben kann, tröstet die Betroffene­n in Buchdorf sicher nur wenig.

Fließt weiter die Gewerbeste­uer?

Für sie gilt es nun, schnellstm­öglich einen Betriebsra­t zu formieren, der die Belange der Arbeitnehm­er vertritt – und wenigstens einen anständige­n Sozialplan aushandeln kann. Weil es voraussich­tlich mehr als ein Jahr dauert, bis die Umstruktur­ierung abgeschlos­sen ist, bleibt den Mitarbeite­rn Zeit, um sich neu zu orientiere­n.

Abgesehen vom Verlust der Arbeitsplä­tze bleibt eine spannende Frage: Zahlt Andrew auch ohne die bisherige Produktion weiterhin kräftig Gewerbeste­uer? Als Teil eines internatio­nalen Firmengefl­echts ist der bisherige üppige Geldfluss keine Selbstvers­tändlichke­it. Von den Steuerzahl­ungen profitiert übrigens nicht nur die Gemeinde. Über die Kreisumlag­e bekommt auch der ganze Landkreis ein großes Stück vom AndrewKuch­en ab.

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