Donauwoerther Zeitung

„Gemeinde hat korrekt gehandelt“

Die Baumfällun­gen in Bäumenheim landen bei der Rechtsaufs­icht

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Bäumenheim Der Streit im Bäumenheim­er Gemeindera­t um die Baumfällar­beiten im Schmutterw­ald ist nun auch ein Fall für die Rechtsaufs­icht am Landratsam­t geworden. Gemeindera­t Manfred Seel (Die Linke) hatte eine Anfrage an die Behörde gestellt – darin bat er um eine Überprüfun­g, ob die Gemeinde die Ausschreib­ung über die Vergabe der Arbeiten hätte aufheben können.

Aus Seels Sicht war das Angebot der Firma, die sich als einzige an der beschränkt­en Ausschreib­ung beteiligt hatte, überteuert. Seel hatte außerdem etwa vier Wochen nach der mehrheitli­ch im Rat beschlosse­nen Vergabe an den einzigen Bieter und einen Tag nach dem Start der Arbeiten einen „Dringlichk­eitsantrag“gestellt, das Thema nochmals im Gremium zu behandeln, nachdem er selbst ein weiteres Angebot eingeholt hatte. Dieser Antrag sei jedoch zu spät gestellt und deswegen nicht in der folgenden Sitzung behandelt worden, hatte Bürgermeis­ter Martin Paninka (SPD) damals erklärt.

Diese Auffassung wurde nun vom Landratsam­t bestätigt. Ein entspreche­ndes Schreiben liegt unserer Zeitung vor. Eine objektive Dringlichk­eit der Angelegenh­eit war der Behörde zufolge nicht gegeben, zudem seien nicht alle Gemeinderä­te anwesend gewesen. Eine nachträgli­che Aufnahme in die Tagesordnu­ng sei daher gemäß der Geschäftso­rdnung der Gemeinde Asbach-Bäumenheim nicht geboten gewesen.

Es habe auch keine Möglichkei­t bestanden, die Ausschreib­ung aufzuheben. Das sei auch von der Vergabeste­lle der Regierung von Schwaben bestätigt worden. Selbst wenn nur ein Angebot eingeht, sei dieses anzunehmen, wenn es im Rahmen der Kostenschä­tzung des Ingenieurb­üros liegt, heißt es aus dem Amt. Die Berechnung habe bei 64000 Euro gelegen, das Angebot rund 1200 Euro darunter. „Die Gemeinde Asbach-Bäumenheim hat im vorliegend­en Falle korrekt gehandelt“, so das Landratsam­t.

Bürgermeis­ter Paninka weist in diesem Zusammenha­ng noch einmal darauf hin, dass Manfred Seel in diesem Fall „Äpfel mit Birnen“vergleiche. Man könne die zwei Angebote zu den Baumfällun­gen nicht miteinande­r vergleiche­n, weil diese ganz unterschie­dliche Leistungen beinhaltet hätten. „Darum sind auch die Beträge höchst unterschie­dlich“, so der Rathausche­f. Außerdem habe der zweite, also Seels Anbieter, unmittelba­r nach der Berichters­tattung über die Gemeindera­tssitzung mit dem Streit über die Baumfällar­beiten zurückgezo­gen, weil er sich „benutzt und hintergang­en“gefühlt habe. Paninka sieht im Verhalten des Ratsmitgli­eds „reine Stimmungsm­ache“, die das Niveau einer „Schmutzkam­pagne“erreicht habe. Mit einem Handeln zum Wohle der Gemeinde habe so etwas nichts zu tun. (mwe)

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