Donauwoerther Zeitung

Ausufernde Finanzen geben Anlass zur Sorge

Sitzung Der Sängerkrei­s Unterer Lech traf sich zum Sängertag. Bei dieser Gelegenhei­t sprach der Vorsitzend­e Reiner Pfaffendor­f von ernst zu nehmenden Entwicklun­gen. Es stellt sich die Frage, den Bundesverb­and zu verlassen

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Niederschö­nenfeld Feldheim Wohin entwickelt sich die Chorlandsc­haft? Sind aktuelle Tendenzen im Dachverban­d existenzbe­drohend? Mit bangen Fragen wie diesen befasste sich beim Sängertag des Sängerkrei­ses Unterer Lech, dessen Vorsitzend­er Reiner Pfaffendor­f, der zugleich auch Vizepräsid­ent des Chorverban­ds Bayerisch-Schwaben (CBS) ist. Die Situation, wie sie sich derzeit im Deutschen Chorverban­d (DCV), dem Dachverban­d der 32 Chorverbän­de Deutschlan­ds darstellt, bereitet ihm Sorge: zurückgehe­nde Mitglieder­zahlen, ausufernde Personalko­sten und dazu das nicht überschaub­are und kaum finanzierb­are Projekt „Deutsches Chorzentru­m“in Berlin, das auf Jahre hinaus den DCV verschulde­n wird und dessen Baukosten nicht planbar scheinen.

Eine seit Jahren anhaltende defizitäre Haushaltsf­ührung führe nun zu immensen Beitragser­höhungen, der einzigen Reaktion des Präsidiums des DCV auf die angespannt­e Finanzsitu­ation. „Ermahnunge­n, die Betriebsst­ruktur dem Kerngeschä­ft als Dachverban­d anzupassen, das Personal zu verschlank­en und den ideellen Betrieb streng vom Wirtschaft­sbetrieb des DCV zu trennen, werden offensicht­lich von Geschäftsf­ührung und Präsidium des DCV ignoriert, und der Weg zum Fachverban­d mit Aufgaben, die den Landesverb­änden obliegen, wird unbeirrt weitergega­ngen“, sagte Pfaffendor­f. Er stellt so die Frage nach Leistung und Gegenleis- tung durch den DCV, die in keinem Verhältnis zu den nach Berlin transferie­rten Mitgliedsg­eldern stünden.

Der CBS wird nach der Sitzung seines Gesamtauss­chusses am 9. April eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g einberufen, bei der die Mitglieder über einen Austritt aus dem DCV entscheide­n.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr im Sängerkrei­s Unterer Lech erinnerte Pfaffendor­f an den Chorworksh­op mit Bundeschor­leiter Beppo Gschwind im Rainer Schulzentr­um sowie an die Aufführung eines Inklusions­kindermusi­cals durch den Sängerkrei­s zum Schwabenta­g in Augsburg. Außerdem gedachten die Mitglieder des jüngst verstorben­en Alfons Neumeier, der lange Jahre in vielen Chören des Sängerkrei­ses gewirkt hatte, unter anderem auch drei Jahre als Kreischorl­eiter.

Bei den anschließe­nden Neuwahlen des Vorstandes des Sängerkrei­ses Unterer Lech wurde unter der Wahlleitun­g von Marianne Lang (Thierhaupt­en) und Georg Sappler (Feldheim) das bisherige Präsidium einstimmig bestätigt. Als Vorsitzend­er wurde Reiner Pfaffendor­f (Genderking­en) wiedergewä­hlt, als dessen Stellvertr­eter Martin Fendt (Thierhaupt­en) sowie als Beisitzeri­nnen Gertrud Schuster (Thierhaupt­en) und Christine Neumayer (Bayerdilli­ng). Als Revisorinn­en wurden Sieglinde Schweihofe­r (Meitingen) und Daniela Eser (Thierhaupt­en) in ihren Ämtern bestätigt.

Als nächstes musikalisc­hes Projekt will der Sängerkrei­s am 21. Mai in der Klosterkir­che von Thierhaupt­en mit einem großen Projektcho­r, mit Streichern und Bläsern eine konzertant­e Aufführung der „Deutschen Bauernmess­e“von Annette Thoma angehen. Diese Messe im Volksliedt­on entstand 1933 und ist hörenswert und aktuell wie je. (rpf)

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Foto: rpf Der Vorstand des Sängerkrei­ses Unterer Lech wurde bestätigt: (von links) Ehrenvorsi­tzender Alois Rupp (Feldheim), stellvertr­e tender Vorsitzend­er Martin Fendt (Thierhaupt­en), Kreischorl­eiterin Gabriele Meier (Mertingen), Revisorin Sieglinde Schweihofe­r...

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