Notwendigkeit und Leidenschaft
Es klang fast zu schön, um wahr zu sein: Als im Sommer erstmals Informationen durchsickerten, dass Uni Eichstätt und Stiftung Cassianeum die Fühler nacheinander ausgestreckt haben, schien der dahinter steckende Kooperationsgedanke für alle Beteiligten von Vorteil: Die Stadt Donauwörth könnte als Schulstandort mit einer Hochschul-Filiale an Prestige gewinnen. Das nahezu leer stehende Kloster hätte wieder eine standesgemäße pädagogische Nutzung ganz im Sinne des Stiftungsgründers Ludwig Auer. Und die Katholische Universität Eichstätt käme in den Genuss, sich in einem großzügig dimensionierten, repräsentativen Gebäude in prädestinierter Lage einzurichten. Zwar hielten sich schon damals alle Beteiligten vorsichtig zurück mit ihren Prognosen, um nicht über ungelegte Eier zu sprechen, doch war es durchaus legitim, den Gedanken der Möglichkeiten weiterzuspinnen.
Jetzt gibt es einen kleinen Dämpfer. Das Kultusministerium sieht ein Studienkolleg für ausländische Studienbewerber als nicht bedarfsgerecht an. Es gibt zu wenige derartige Anwärter, um die Einrichtung eines weiteren, dritten Kollegs dieser Art in Bayern zu rechtfertigen. Dieser Traum ist also leider geplatzt.
Umso mehr ist es nun wünschenswert, dass alle Beteiligten konsequent weiter ein gemeinsames Ziel sehen. Am Zug ist jetzt die KU. Von ihr muss der nächste Impuls ausgehen. Bleibt zu hoffen, dass ausreichende Notwendigkeit und ein gerüttelt Maß an Leidenschaft für das Projekt bestehen, damit es nicht zum Scheitern verurteilt ist.