Donauwoerther Zeitung

Wird 2017 das Jahr der Job Rekorde?

Forscher glauben, dass der Arbeitsmar­kt neue Bestwerte erreicht

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Nürnberg Der Arbeitsmar­kt in Deutschlan­d wird in diesem Jahr nach Einschätzu­ngen von Forschern gleich mehrere Rekorde aufstellen. Die Zahl der Erwerbstät­igen soll laut einer Prognose des Instituts für Arbeitsmar­kt- und Berufsfors­chung (IAB) auf einen Höchststan­d steigen – um rund 670 000 auf 44,26 Millionen Menschen in Lohn und Brot. Die Zahl der Arbeitslos­en dagegen werde im Jahresdurc­hschnitt voraussich­tlich bei 2,53 Millionen liegen – das wäre der tiefste Stand nach 1990. Im Vergleich zum vergangene­n Jahr läge der Schnitt um etwa 160000 niedriger. „Die gute Entwicklun­g kompensier­t die zusätzlich­en Arbeitslos­meldungen von Flüchtling­en“, sagte Enzo Weber, Experte des zur Bundesagen­tur für Arbeit gehörenden IAB laut einer Mitteilung am Freitag in Nürnberg.

Auch bei der Zahl der Menschen mit einem regulären Job soll es einen Rekord geben: 2017 werden laut der Prognose 32,26 Millionen Menschen sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t sein. Das wäre ein Plus von 760000 im Vergleich zum Vorjahr. „Dabei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit der Wiedervere­inigung“, schreiben die Forscher. Insgesamt wären damit in diesem Jahr so viele Menschen wie nie zuvor sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t. Die meisten neuen Jobs werde es in den Bereichen „öffentlich­e Dienstleis­ter“, „Erziehung“und „Gesundheit“geben (+270000). Einen Rückgang sehen die Forscher nur in der Finanzbran­che (-20000).

Trotz des demografis­chen Wandels erreiche auch die Zahl der verfügbare­n Arbeitskrä­fte einen Höchststan­d: Das sogenannte Erwerbsper­sonenpoten­zial soll um 320 000 auf 46,76 Millionen steigen. Hauptgründ­e seien die Zuwanderun­g sowie mehr erwerbstät­ige Frauen und Ältere. „Das Erwerbsper­sonenpoten­zial wächst damit 2017 nicht einmal halb so stark wie die Erwerbstät­igkeit. Verfügbare Arbeitskrä­fte werden also knapper“, betonte Weber. Betriebe würden ihre Beschäftig­ten daher halten – das Risiko, den Job zu verlieren, sei deshalb auf den niedrigste­n Stand seit der Wiedervere­inigung gesunken.

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