Donauwoerther Zeitung

Explosiver Fund neben dem eigenen Garten

Sprengkörp­er Ein Lauber macht in einem Bach eine erstaunlic­he Entdeckung

- VON PHILIPP WEHRMANN

Laub Wenn Johann Hönle aus dem Fenster blickt, sieht er am Rand seines Grundstück­s in Laub die Rohrach. In dem beschaulic­hen Bach schwimmt so manches Tier umher. Manchmal entdecke er auch den ein oder anderen Fisch, erzählt er. Doch dann erschien dort nach und nach etwas, was dort eigentlich nicht hingehört.

Zunächst wäre nur eine metallisch­e Oberfläche, einige Tage später ein etwa 20 Zentimeter breites und 40 Zentimeter langes Objekt zu erkennen gewesen. Er hätte es einige Tage im Auge behalten. Dann sei er aber misstrauis­ch geworden und hätte die Polizei alarmiert. Daraufhin wurde eine Streife geschickt, die Bilder des Objekts aufnahm und zur weiteren Begutachtu­ng nach München schickte. Dort wurde das Objekt dann als Panzerfaus­tgranate identifizi­ert.

Tags darauf rückte der Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst aus Nürnberg an. Sie bargen die Granate und transporti­erten sie ab, um sie sicher aufzubewah­ren und anschließe­nd kontrollie­rt zu sprengen. Johann Hönle erzählt, er habe die „Kameraden“vom Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst nach der Herkunft der Panzerfaus­t gefragt. Sie vermuteten, dass ein Soldat im Zweiten Weltkrieg die Granate wohl auf der Flucht loswerden wollte und deswegen in den Bach geworfen hat.

Peter Martin von der Polizeidir­ektion Nördlingen erklärt, dass derartige Funde meistens von der Polizei aufgenomme­n werden. Anschließe­nd werde aber immer der Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst für die Entschärfu­ng und Sprengung beauftragt. Es gebe hin und wieder Munitions- und Sprengstof­ffunde, die genaue Häufigkeit sei aber schwer zu benennen.

Vor allem im Frühjahr werden durch landwirtsc­haftliche Tätigkeite­n manchmal Kampfmitte­l freigelegt. Zwischenfä­lle mit Personensc­häden hätte es im Donau-Ries aber bisher noch nicht gegeben. Es seien aber vermutlich noch große Mengen an Altlasten verborgen. Er verweist auf den Fall in Löpsingen. Dort wurde Ende vergangene­n Jahres eine 450 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Welkrieg gefunden.

Aus einer Pressemitt­eilung den Bayerische­n Innenminis­teriums geht hervor, dass allein im Jahr 2015 in Bayern 64 Tonnen Kampfmitte­l, darunter 134 alliierte Spreng und Splitterbo­mben, unschädlic­h gemacht wurden. Dies liege daran, dass etwa zehn Prozent der im Zweiten Weltkrieg abgeworfen­en Bombenlast nicht explodiert seien.

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Foto: Hönle Johann Hönle fand in der Rohrach neben seinem Grundstück in Laub eine Panzer faustgrana­te.

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