Explosiver Fund neben dem eigenen Garten
Sprengkörper Ein Lauber macht in einem Bach eine erstaunliche Entdeckung
Laub Wenn Johann Hönle aus dem Fenster blickt, sieht er am Rand seines Grundstücks in Laub die Rohrach. In dem beschaulichen Bach schwimmt so manches Tier umher. Manchmal entdecke er auch den ein oder anderen Fisch, erzählt er. Doch dann erschien dort nach und nach etwas, was dort eigentlich nicht hingehört.
Zunächst wäre nur eine metallische Oberfläche, einige Tage später ein etwa 20 Zentimeter breites und 40 Zentimeter langes Objekt zu erkennen gewesen. Er hätte es einige Tage im Auge behalten. Dann sei er aber misstrauisch geworden und hätte die Polizei alarmiert. Daraufhin wurde eine Streife geschickt, die Bilder des Objekts aufnahm und zur weiteren Begutachtung nach München schickte. Dort wurde das Objekt dann als Panzerfaustgranate identifiziert.
Tags darauf rückte der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Nürnberg an. Sie bargen die Granate und transportierten sie ab, um sie sicher aufzubewahren und anschließend kontrolliert zu sprengen. Johann Hönle erzählt, er habe die „Kameraden“vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nach der Herkunft der Panzerfaust gefragt. Sie vermuteten, dass ein Soldat im Zweiten Weltkrieg die Granate wohl auf der Flucht loswerden wollte und deswegen in den Bach geworfen hat.
Peter Martin von der Polizeidirektion Nördlingen erklärt, dass derartige Funde meistens von der Polizei aufgenommen werden. Anschließend werde aber immer der Kampfmittelbeseitigungsdienst für die Entschärfung und Sprengung beauftragt. Es gebe hin und wieder Munitions- und Sprengstofffunde, die genaue Häufigkeit sei aber schwer zu benennen.
Vor allem im Frühjahr werden durch landwirtschaftliche Tätigkeiten manchmal Kampfmittel freigelegt. Zwischenfälle mit Personenschäden hätte es im Donau-Ries aber bisher noch nicht gegeben. Es seien aber vermutlich noch große Mengen an Altlasten verborgen. Er verweist auf den Fall in Löpsingen. Dort wurde Ende vergangenen Jahres eine 450 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Welkrieg gefunden.
Aus einer Pressemitteilung den Bayerischen Innenministeriums geht hervor, dass allein im Jahr 2015 in Bayern 64 Tonnen Kampfmittel, darunter 134 alliierte Spreng und Splitterbomben, unschädlich gemacht wurden. Dies liege daran, dass etwa zehn Prozent der im Zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bombenlast nicht explodiert seien.