Bürgerinitative sät Unfrieden
zu: „750 Unterschriften gegen Asyl projekt“Als Mitinitiatorin des Kaisheimer Asylhelferkreises seit 2015 kann ich sagen, dass ich diese Zeit nicht missen möchte. Die anfänglichen Bedenken, dass es auf engstem Raum zu Streitigkeiten kommen wird, haben sich in keiner Weise bestätigt, obwohl über 60 Asylbewerber, verteilt auf drei Häuser zu betreuen waren. Wir haben Menschen angetroffen, die sehr dankbar um jede Hilfe waren. Wir wussten, dass es eine Betreuung auf Zeit sein würde. Es waren sowohl Familien als auch einzelne Männer aus verschiedensten Nationen. Es hat bis heute nie nennenswerte Probleme in Kaisheim gegeben – weder in den wirklich teilweise engen Unterkünften, sechs Personen in eineinhalb Zimmern, noch im öffentlichen Raum. Der Ruf nach Wohnraum in Kaisheim für anerkannte Asylbewerber wurde seit Anfang 2016 immer dringlicher, da die Gemeinde dafür zuständig ist. Das ist ein sensibles Unterfangen in der heutigen Zeit. Die Bevölkerung und die Gemeinde muss mitgenommen, informiert werden, um den Frieden zu wahren. Sowohl über den Ort, als auch über die Bauweise der Unterkünfte. Ein ganzes bauliches Konzept für die Gemeinde könnte erstellt werden. Es gäbe viele Ideen.
Jetzt scheint es, dass Gelder, die frei sind, unbedingt auf engstem Raum verbaut werden müssen, ohne Rücksicht auf alle Einwände und Vorschläge, die noch nicht einmal erfragt worden sind. Diese arrogante Bevormundung und Intransparenz der Regierung von Schwaben gegenüber der Gemeinde Kaisheim erzeugt Unzufriedenheit, Frust, Ängste und sie bringt eine derartige Bürgerinitiative hervor, die keine echte Diskussion mehr zulässt und Unfrieden sät. Diese Vorgehensweise treibt die Bürger in die Fänge der AfD, sie werden zu Wutbürgern à la Pegida, zu Nichtwählern und zu desinteressierten Menschen, die keine Lust mehr haben sich positiv in ihrer Gemeinde und politisch zu engagieren. Warum wird so mit uns umgegangen? Dorothee von Mirbach Kirchhoff, Kaisheim