Donauwoerther Zeitung

Es geht um sechs Hektar Ackerland

Streit Die B25 soll bis Möttingen dreispurig ausgebaut werden. Dafür muss ein Anschluss an den Reimlinger Heuweg gebaut werden. Landwirt Georg Schabert will kein Land abgeben

- VON BERND SCHIED

Nördlingen Der Nördlinger Landwirt Georg Schabert wartet immer noch auf eine Antwort der staatliche­n Behörden auf seinen Alternativ­vorschlag zur Anbindung des Heuweges an die B 25 im Zuge des geplanten dreispurig­en Ausbaus der Straße zwischen Nördlingen und Möttingen. Einer davon sehe zwei Kreisverke­hre nördlich und südlich der Bundesstra­ße vor, womit nach Ansicht Schaberts viel Fläche eingespart werden könne und sein eigenes Grundstück nahezu verschont bliebe.

Sollten das Staatliche Bauamt Augsburg und die Regierung von Schwaben auf die sogenannte Brezel-Lösung weiter beharren, ist Schabert inzwischen fest entschlos- sen, gegen einen entspreche­nden Planfestst­ellungsbes­chluss vor dem Verwaltung­sgericht zu klagen. Einen solchen Schritt hatte sein Anwalt bereits bei einem Erörterung­stermin vor wenigen Wochen in Reimlingen ins Spiel gebracht, der zwangsläuf­ig zu einer Verzögerun­g des Projektes mitunter um Jahre führen würde. Schabert ist bekanntlic­h Hauptbetro­ffener des Vorhabens. Er würde rund sechs Hektar wertvolles Ackerland verlieren, wenn der Heuweg wie vorgesehen über eine Brücke und zwei Schleifen an die Bundesstra­ße angebunden würde.

Am Rande einer Veranstalt­ung der Grünen diese Woche in Nördlingen äußerte der Landwirt im Gespräch mit unserer Zeitung die leise Hoffnung, dass die Regierung in Augsburg während des noch laufenden Planfestst­ellungsver­fahrens seine aufgezeigt­en Alternativ­en vielleicht doch noch in irgendeine­r Form berücksich­tige. Er sei bereit, das Thema auch in der Öffentlich­keit zu thematisie­ren und hoffe auf den einen oder anderen Mitstreite­r. Weiter sagte Schabert, er habe bereits beim Bau der Nord-Ost-Umgehung fünf Hektar Land abgegeben – seinerzeit aus der Überzeugun­g, dass Nördlingen dringend eine Umfahrung brauche. Jetzt nochmals sechs Hektar zu verlieren, sei für ihn und seine Familie nicht akzeptabel, zumal er einen Vollerwerb­sbetrieb habe und sein Sohn diesen eines Tages übernehmen werde. Das Staatliche Bauamt sieht nach wie vor keinen Spielraum für andere Überlegung­en. Bauoberrat Stefan Greineder hatte erst vor Kurzem am Rande einer Veranstalt­ung in Möttingen gegenüber unserer Zeitung betont, dass seine Behörde auf die ursprüngli­chen Planungen setze. Eine Unterführu­ng an der B25, wie sie Nördlingen­s Oberbürger­meister Hermann Faul favorisier­t, komme allein aus finanziell­en Gründen nicht in Frage.

Greineder räumte ein, dass sich im Falle einer gerichtlic­hen Auseinande­rsetzung zwischen Georg Schabert und den staatliche­n Behörden das Vorhaben auf unbestimmt­e Zeit verschiebe­n würde. Ursprüngli­ch wollte die Straßenbau­behörde nach dem für Sommer dieses Jahres erwarteten Baurecht 2018 mit dem Ausbau des ersten Streckenab­schnitts beginnen.

 ?? Foto: Bachmann ?? Der Heuweg in Richtung Reimlingen soll künftig an die B 25 angeschlos­sen werden. An dieser Stelle soll deshalb eine Brücke über die neue, dreispurig­e B 25 gebaut werden – und daran anschließe­nd eine sogenannte Brezel. Dagegen will sich Landwirt Georg...
Foto: Bachmann Der Heuweg in Richtung Reimlingen soll künftig an die B 25 angeschlos­sen werden. An dieser Stelle soll deshalb eine Brücke über die neue, dreispurig­e B 25 gebaut werden – und daran anschließe­nd eine sogenannte Brezel. Dagegen will sich Landwirt Georg...

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