Rekord Haushalt in Harburg
Finanzen Der Stadtrat beschließt einen erfreulichen Haushalt für 2017. Die Wörnitzhalle und Wörnitzbrücke werden saniert. Was sonst noch ansteht
Harburg „Der Stadt steht ein sehr gutes Jahr bevor“, betonte Bürgermeister Wolfgang Kilian bei der Stadtratssitzung am Donnerstag. Die Steuern sprudeln. Deshalb können in diesem Jahr nun einige Projekte angepackt und fortgeführt werden, die schon länger auf der Agenda stehen. So zum Beispiel die historische Wörnitzbrücke:
Ein Ärgernis, das sowohl die Stadt als auch die Bürger in Harburg seit langer Zeit umtreibt. Bei der Sanierung vor einigen Jahren wurde ein falscher Belag aufgebracht, der nach kurzer Zeit bereits wieder zu bröckeln begann. Nun soll damit Schluss sein. Für 325 000 Euro soll die Brücke ab 19. April einen neuen Belag erhalten. Dafür muss die Brücke circa zehn bis zwölf Wochen gesperrt bleiben. Da es sich bei dem Bauwerk um eine wichtige Verbindung in die Innenstadt handelt, „bedeutet das natürlich eine erhebliche Mehrbelastung für die Anwohner“, erklärt Kilian.
Neben der Wörnitzbrücke wird auch die Wörnitzhalle erneuert. Die Sanierung soll in diesem Jahr weitergeführt werden. Dort sind vor allem der Austausch des Bodens und der Lichtanlage sowie Vorkehrungen in Sachen Brandschutz ein Hauptanliegen der Stadträte. Rund 600 000 Euro sollen die Maßnahmen kosten. Dabei kann die Stadt aber auf einen erheblichen Zuschuss aus dem Bundesprogramm zurückgreifen. Die Bauarbeiten sind für die Zeit zwischen Juni und August geplant.
auf der Agenda für das Jahr 2017 stehen neue Anschaffungen für die freiwilligen Feuerwehren. Die Harburger können sich dabei auf ein mittleres Löschfahrzeug freuen, die Freiwillige Feuerwehr Ebermergen erhält ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug und die Feuerwehr in Ronheim einen Tragkraftspritzenanhänger.
Ein weiteres Projekt ist die Neugestaltung des Sitzungssaals im Rathaus. Dabei soll der Saal, in dem auch standesamtliche Trauungen stattfinden, mit neuen Möbeln ausgestattet und an die heutige Medientechnik angepasst werden. Für die Maßnahmen plant die Stadt rund 75 000 Euro ein.
Die Investitionen möglich ma- Klaus Schorradt von der CSU Fraktion betonte, dass vor allem die Gewer besteuer für das Rekordhoch verant wortlich sei. Es sei zudem richtig, dass Rücklagen gebildet werden. „Die generelle Verbesserung an der Wör nitzhalle und die neuen Löschfahrzeuge für die Feuerwehren sind sehr gute Investitionen.“Auch die Neugestaltung des Sitzungssaals sei schon 2015 notwendig gewesen. Dennoch gab er Bürgermeister Wolfgang Kilian auch Hausaufgaben mit auf den Weg: „Wir sollten versuchen, die Kreisumlage weiterhin zu senken. Zudem ist es unse re Pflicht, möglichst alle Ortsteile an der Breitbanderschließung teilhaben zu lassen.“In eine ähnliche Kerbe schlug Matthias chen die höchsten Steuereinnahmen in der Geschichte der Stadt Harburg. Sowohl die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (knapp vier Millionen Euro) als auch aus der Einkommenssteuer (3,1 Millionen Euro) bringen Harburg einen Gesamthaushalt von knapp 16 Millionen Euro ein – eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (14,7 Millionen Euro). „Dieser Haushalt ermöglicht es uns, nicht nur zu investieren, sondern wir können auch Schulden tilgen und Rücklagen für 2018 bilden“, zeigte sich Kilian stolz. Tatsächlich konnten die Schulden seit des Rekordhochs von 2006 (8,3 Millionen) nahezu halbiert werden. Der Schuldenstand beträgt aktuell 4,9 MillioEbenfalls Schröppel vom PWG BG FW Bündnis. Auch er empfinde die Kreis umlage als sehr hoch. Den Haushalt lobte er als ein „Zeugnis für die gute Ar beit der Kämmerei“. Außerdem hob er den Weitblick hervor, den man mit der Rücklagenbildung beweise. „Dennoch würden wir uns wünschen, dass unsere Vermögenswerte, also zum Beispiel Straßen und Kanäle, Zeit abschnitten zugeordnet werden, in denen eine Ertüchtigung erforderlich wird.“Dadurch sei ein transparente res Wirtschaften möglich. Insgesamt at testierte er der Stadt einen verant wortungsvollen Umgang mit dem Geld und einen sehr guten Haushalt. Sein Bündnis sei zufrieden mit der Arbeit des Rathauses. nen Euro. Dazu sagte Kilian, dass die Stadt Harburg außerhalb des eigenen Haushaltes keinerlei Schulden habe. Alles sei Eigentum und Last der Stadt. Der Stadtrat beschloss den Haushaltsplan einstimmig.
„Besonders freut uns, dass wir Rücklagen bilden können. Das ist keine Selbstverständlichkeit und im Hinblick auf 2018 wichtig“, führte Kilian weiter aus. Er gehe davon aus, dass im kommenden Jahr die ohnehin schon hohe Umlage (2,8 Millionen Euro), die an den Landkreis zu zahlen ist, weiter steigen wird. Zudem stünden 2018 viele Straßensanierungen auf dem Programm. Deshalb sei für Übermut weder Zeit noch Platz.
Stimmen der Fraktionen zum Harburger Haushalt
Auch SPD Fraktionssprecherin Claudia Müller sieht in der Senkung der Kreisumlage um ein Prozent lediglich einen Anfang. Zudem sei es der SPD ein wichtiges Anliegen, die Wörnitzhal lensanierung abzuschließen: „Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt dafür.“Sie erwarte für das Jahr 2018 ein „deut lich schwierigeres Jahr“, sodass sich erst dann zeigen werde, ob sparsam ge wirtschaftet werde. In ihrer Rede kriti sierte sie noch einmal das Projekt der Kneipp Anlage in Brünsee. Die SPD stimme dem Haushaltsentwurf zu und bedanke sich zudem für die faire Zusammenarbeit. Besonderer Dank gebührte in allen Reden Stadtkämme rer Joseph Mayer, für den es der letz te Haushalt im Amt war. (klu )