Donauwoerther Zeitung

Wenige Genossen

Parteien Nur 15 Interessie­rte bei Rainer SPD

- VON JÜRGEN ZIEGELMEIR

Rain Für eine politische Veranstalt­ung ist das ein ungewöhnli­cher Ort. Trotzdem schafften es die Genossen, den Geist der SPD in die Kegelbahn zu transporti­eren. Ein recht tristes Bild war es allerdings, da sich nur 15 Personen im Sportheim des TSV Rain eingefunde­n hatten. „Das ist eines der Dinge, die die Ortsverein­e (OV) der SPD belasten“, sagte die Vorsitzend­e Marion SegnitzerK­önig. Florian von Brunn will das ändern. Als Kandidat bewirbt sich der Politiker aus München für den Landesvors­itz und wird sich in den Bezirken präsentier­en. Viel hat er sich vorgenomme­n, trifft aber dabei auf Probleme, wie sich am vergangene­n Freitagabe­nd zeigte.

Vor dem Rednerpult stehend, mit drei SPD-Bannern hinter sich, stellte von Brunn die Stoppuhr, um seine Redezeit nicht zu überschrei­ten. „Schließlic­h ist mir heute die Diskussion wichtig“, sagte er. Mit wenigen Schlagwort­en definierte er, wie er seine Ziele erreichen will: fehlendes Selbstbewu­sstsein aufbauen, nicht verstecken und ein breites Spektrum an Inhalten abdecken. Bildung sei eines der wichtigste­n Themen. Alles müsse auf den Prüfstand. Natürlich seien die Gymnasien wichtig. Einiges ließe sich zum Positiven ändern. Zu viel Druck auf Schüler baue das „Grundschul­abitur“auf. Als Lösung böten sich Gemeinscha­ftsschulen an. Weitere Aspekte, die es zu behandeln gelte, seien Lohngleich­berechtigu­ng, Rentengere­chtigkeit, Verkehrspo­litik, die finanziell­e Unterstütz­ung mancher Kommunen, die keinen ordentlich­en Haushalt mehr planen können und die Energiewen­de. Das alles höre sich ganz gut an, sagte ein Gast, „aber was prädestini­ert Sie dazu, den Bayern-Vorsitz zu übernehmen?“Offensiv wolle er auftreten, gut argumentie­ren und vor allem an der Basis punkten, erwiderte von Brunn. Und genau dort seien die Probleme präsent, schilderte Segnitzer-König. Teilweise sei der Altersdurc­hschnitt in den Ortsverein­en zu hoch. Daraus folge, dass zu wenig junge Menschen den Weg in die SPD fänden. Dieser Umstand drücke sich dann in niedrigen Mitglieder­zahlen aus, woraus sich die Frage stellt: Wie kann bei den Bürgern politische­s Interesse geweckt werden? Klar sei das moderne Social Media wichtig, weiß die SPD-Chefin, die in Rain als Lehrerin arbeitet.

„Den durchschni­ttlichen Rainer erreiche ich mit Facebook und Instagram aber immer noch nicht“, weiß sie. Wichtig sei die Jugend vor allem für besondere parteipoli­tische Aufgaben. Steigern lasse sich die öffentlich­e Aufmerksam­keit durch die Teilnahme an gesellscha­ftlichen Anlässen. Details, wie er seine Ziele umsetzen will, um solche Hinderniss­e zu überwinden, nannte von Brunn an diesem Abend nicht. Eines wolle er aber unbedingt und zitierte dafür Berthold Brecht: „Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

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Foto: Ziegelmeir In familiärer Atmosphäre: Florian von Brunn (SPD).

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