Die Lernlandschaften dürfen bleiben
Schulzentrum Rain Kreis-Bauausschuss und Schulverband segnen das Konzept für den Neubau ab. Es gibt Korrekturen, aber statt 500 Quadratmetern Fläche werden jetzt doch nur 350 gestrichen
Rain Jetzt also steht fest, wie der Neubau des Schulzentrums Rain – bestehend aus Real- und Mittelschule – künftig im Großen und Ganzen einmal aussehen soll. Es kann noch kleine Abweichungen in der Gesamtstruktur geben – „Miniaturverschiebungen“wie es der Schulverbandsvorsitzende, Rains Bürgermeister Gerhard Martin, formulierte –, aber Kreis-Bauausschuss und Schulverband votierten in ihrer gestrigen gemeinsamen Sitzung einstimmig für die jetzige Entwurfsplanung.
Damit können jetzt Kosten ermittelt und Zuschussanträge fertiggemacht werden. Im September sollen diese Anträge an die Regierung von Schwaben gehen, die wiederum prüft, wie viel Geld aus staatlichen Töpfen dazugegeben wird. Landrat Stefan Rößle zeigte sich erleichtert darüber, „dass wir alle dahinter stehen“. Jetzt soll es „mit Vollgas voran“gehen. 2018 soll Baubeginn sein.
Das ist neu an der Planung: Entgegen des Grundsatzbeschlusses im Dezember wird nun doch nicht an den Lernlandschaften der Rotstift angesetzt. Das ist kein Zugeständnis an die Schule, sondern ergibt sich aus wirtschaftlichen Vernunftsgründen. Denn hätte man diese förderfähigen Lernlandschaf- im Anbau Ost gestrichen, wären dadurch notwendigerweise nicht förderfähige Flure entstanden. „Das macht wirtschaftlich keinen Sinn“, führte Joachim Aurnhammer, Teamleiter Hochbauamt am Landratsamt, aus.
Die Planungen für den Anbau Ost sollen also unverändert beibehalten werden. Das hat auch den Vorteil, dass man diesen Trakt als ersten Bauabschnitt in Angriff nehmen kann, sodass dann bereits Schüler einziehen können und sich der Landkreis die Kosten für Schulcontainer spart.
Und das sind die Streichungen: Das bereits bestehende Gebäude für Mensa und Mittagsbetreuung sollte ursprünglich aufgestockt werden. Dieser Gedanke wurde verworfen, da zusätzliche Geruchsund Lärmbelästigung für angrenzende Klassenräume entstehen würden. Außerdem werden – wie bekannt – zwei von 35 ursprünglich vorgesehenen Klassen wie auch zwei naturwissenschaftliche Fachten räume nicht gebaut. Kleine Verschiebungen innerhalb des Schulgebäudes sollen zudem für effektivere Platzausnutzung sorgen. So kommt etwa die Lehrküche aus dem Mensa-Trakt ins ehemalige Schullager.
Unterm Strich werden mit den aktuellen Änderungen nicht mehr 500 Quadratmeter Fläche eingespart, sondern lediglich noch 350 Quadratmeter.
Sämtliche Fraktionen stimmten dem Gesamtpaket gestern zu. Georg Vellinger (CSU) sagte: „Wir haben den Rahmen vorgegeben, jetzt ist der Architekt an der Reihe.“Für Ursula Straka (SPD) kamen zwar bis zuletzt „die pädagogischen und didaktischen Überlegungen zu kurz“, dennoch hoffte sie: „Was lange währt, wird endlich gut.“Andreas Becker (ÖDP) stimmte ebenfalls zu, Landratstellvertreter Reinhold Bittner (CSU) freute sich, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“und Ursula Kneißl-Eder (Bündnis 90/Die Grünen) machte noch einmal klar, „dass es darum geht, den Lebensraum der Schule in den Mittelpunkt zu stellen“. „Höchste Zustimmung“gab es auch von Holzheims Bürgermeister Robert Ruttmann (CSU) und Kreisrätin Claudia Marb (CSU), die zugleich Stadträtin in Rain ist. Sie erklärte: „Ich bin froh, dass es nach langem Ringen diesen Konsens gibt.“»Kommentar