Zeit ist Geld
Man darf mit Erleichterung feststellen, dass ein großes, bedeutendes Projekt, der Neubau des Schulzentrums Rain, nun endlich auf den Weg gebracht wird. Nach zähem Ringen, vielen Diskussionen, nach zeitraubenden StrategieBesprechungen und aufwendigen Rechenübungen soll nun also bis Herbst die konkrete Planung unter Dach und Fach sein. Danach gilt es, die Zuschuss-Zusagen der Regierung abzuwarten. Bis zum ersten Spatenstich – geschweige denn zur Fertigstellung – gehen dann noch etliche weitere Wochen ins Land.
Das Ziel der politischen Anstrengungen war es bei Landrat und der Mehrheit des Kreistags, die geschätzten Kosten zu senken. Pädagogisch wünschenswerte und sinnvolle Ideale mussten da mitunter hinten anstehen. Wobei die gigantische Summe von 45 Millionen Euro – die im Übrigen ja noch immer nicht verbindlich verifiziert ist – stets auch zur taktischen Drohgebärde wurde. Denn den Landkreis geht schließlich lediglich gut die Hälfte der Summe etwas an. Jener Teil eben, den er für die Staatliche Realschule aufbringen muss. Die andere Hälfte finanziert der Schulverband. Und diese Verteilung auf zwei Schultern nimmt der finanziellen Last ein wenig den Schrecken. So viel kostet eine Schule in der heutigen Zeit nun einmal. Wir reden hier schließlich von einer Einrichtung, die hohe Verantwortung für die Zukunft unserer Gesellschaft trägt. Wir reden nicht von einem Vergnügungspark, der uns Zeitvertreib und Amüsement bringen soll.
Sei es wie es ist! Im Endeffekt ist von den ersten Überlegungen bis zum heutigen Tag, an dem noch immer nichts fix auf dem Papier steht, leider viel Wasser den Lech hinunter geflossen. Zwei Jahre sind ins Land gegangen, die unterm Strich wohl teures Geld bedeuten werden. Denn die Handwerksbetriebe haben derzeit Hochkonjunktur. Die Auftragsbücher sind voll, Termine dicht gedrängt. Man muss kein Wirtschaftsexperte sein, um befürchten zu können, dass dieses Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage sich wohl in Stundensätzen ausdrücken wird. So könnte es zu Kostensteigerungen kommen, die sich gar nicht mehr um die Frage drehen, ob man nun zwei Klassenzimmer mehr oder weniger baut. Hätte man vor zwei Jahren gleich Nägel mit Köpfen gemacht, hätte man sicher in diesem Punkt wohl viel Geld gespart.