So bleibt der Rücken fit
Gesundheit Jeder kennt den Schmerz im Nacken oder im Lendenbereich. Doch in der Regel ist die Ursache schlicht mangelnde Bewegung. Tipps, wie man diese im Alltag umsetzt
Donauwörth Im Rücken zwickt es hier und da – jeder kennt es irgendwie und irgendwann. Doch nicht immer muss es sich gleich um ein sogenanntes spezifisches Rückenleiden handeln. Bandscheibenvorfälle, Osteoporose oder Muskelverspannungen sind laut AOK-Bewegungsfachkraft Gudrun Weiland-Frei nicht so häufig wie Schmerzen, die durch Stress und mangelnde Bewegung auftreten. „Wenn man hier gezielt entgegenwirkt, können die Betroffenen ihr Wohlbefinden deutlich steigern“, sagt Weiland-Frei. Die Zauberformel: mehr Bewegung im Alltag und regelmäßiger Ausdauerund Kraftsport. Sie betont aber: „Es gibt keine Patentlösung, jeder Patient muss individuell entscheiden, wie er das in seinen Alltag integrieren kann.“Aber es wäre genau falsch sich zu schonen und auf das Sofa zu legen.
Doch da gibt es etwas namens „innerer Schweinehund“, den gerade Menschen, die lange keinen Sport getrieben haben, erst einmal überwinden müssen. Weiland-Frei empfiehlt sich zunächst 20 Minuten sportliche Bewegung in der Woche vorzunehmen. „Es muss ein realistisches Ziel sein, sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert“, sagt die 49-Jährige. Nach und nach sollte man dann den Umfang auf 90 Minu- ten steigern. Wer genau weiß, dass er zu Hause viele Gründe findet, nicht noch ins Fitnessstudio zu gehen oder auf das Fahrrad zu steigen, sollte seine Sporttasche gleich mit in die Arbeit nehmen und direkt startet. „Jeder hat Barrieren, die es zu überwinden gilt“, sagt die Bewegungsexpertin und verrät: „Bei mir ist es meine Katze, die mir um die Beine schleicht und dann fällt es mir schwer, noch sporteln zu gehen.“
Die richtige Sportart für sich zu entdecken, sei nicht einfach. „Es hängt auch vom Körpergewicht ab und, ob man medizinisch vorbelastet ist“, sagt Weiland-Frei. Übergewichtige sollten lieber schwimmen oder radfahren. Wer Knieprobleme hat, verzichtet besser aufs Joggen. Nur eines sei wirklich wichtig: „Es muss Spaß machen – auch wenn dieses Gefühl anfangs noch auf sich warten lässt.“
Doch der Rücken profitiert nicht nur von regelmäßigem Sporttreiben, sondern auch von mehr Bewegung im Alltag. „Wir sitzen zu lange, die Muskulatur baut sich ab“, erklärt Weiland-Frei. Kleine Schritte können da viel bringen: Treppen steigen statt Aufzug, im Stehen telefonieren und doch mal zum Kollegen rüberlaufen, statt anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. Noch besser ist es gleich regelmäßig mit dem Rad in die Arbeit zu fahren. „Da hat man sein Training schon gemacht.“
Dehn- und Streckübungen sollten immer integriert werden. Ihr Tipp: Einfach die Gegenbewegung zur beherrschenden Körperhaltung ausführen. Also Arme hochstrecken, wer immer nach unten schaut oder Schultern kreisen, wer viel tippt und telefoniert.
Über Rückengesundheit im Alltag spricht Gudrun Weiland Frei, Bewe gungsfachkraft der AOK Donauwörth, im Rahmen des Vhs Gesundheitsstammti sches am Donnerstag, 6. April, um 19 Uhr im Café Hummel in Donauwörth. Der Eintritt kostet 5 Euro.