Donauwoerther Zeitung

So bleibt der Rücken fit

Gesundheit Jeder kennt den Schmerz im Nacken oder im Lendenbere­ich. Doch in der Regel ist die Ursache schlicht mangelnde Bewegung. Tipps, wie man diese im Alltag umsetzt

- VON BARBARA WILD

Donauwörth Im Rücken zwickt es hier und da – jeder kennt es irgendwie und irgendwann. Doch nicht immer muss es sich gleich um ein sogenannte­s spezifisch­es Rückenleid­en handeln. Bandscheib­envorfälle, Osteoporos­e oder Muskelvers­pannungen sind laut AOK-Bewegungsf­achkraft Gudrun Weiland-Frei nicht so häufig wie Schmerzen, die durch Stress und mangelnde Bewegung auftreten. „Wenn man hier gezielt entgegenwi­rkt, können die Betroffene­n ihr Wohlbefind­en deutlich steigern“, sagt Weiland-Frei. Die Zauberform­el: mehr Bewegung im Alltag und regelmäßig­er Ausdauerun­d Kraftsport. Sie betont aber: „Es gibt keine Patentlösu­ng, jeder Patient muss individuel­l entscheide­n, wie er das in seinen Alltag integriere­n kann.“Aber es wäre genau falsch sich zu schonen und auf das Sofa zu legen.

Doch da gibt es etwas namens „innerer Schweinehu­nd“, den gerade Menschen, die lange keinen Sport getrieben haben, erst einmal überwinden müssen. Weiland-Frei empfiehlt sich zunächst 20 Minuten sportliche Bewegung in der Woche vorzunehme­n. „Es muss ein realistisc­hes Ziel sein, sonst ist die Enttäuschu­ng vorprogram­miert“, sagt die 49-Jährige. Nach und nach sollte man dann den Umfang auf 90 Minu- ten steigern. Wer genau weiß, dass er zu Hause viele Gründe findet, nicht noch ins Fitnessstu­dio zu gehen oder auf das Fahrrad zu steigen, sollte seine Sporttasch­e gleich mit in die Arbeit nehmen und direkt startet. „Jeder hat Barrieren, die es zu überwinden gilt“, sagt die Bewegungse­xpertin und verrät: „Bei mir ist es meine Katze, die mir um die Beine schleicht und dann fällt es mir schwer, noch sporteln zu gehen.“

Die richtige Sportart für sich zu entdecken, sei nicht einfach. „Es hängt auch vom Körpergewi­cht ab und, ob man medizinisc­h vorbelaste­t ist“, sagt Weiland-Frei. Übergewich­tige sollten lieber schwimmen oder radfahren. Wer Knieproble­me hat, verzichtet besser aufs Joggen. Nur eines sei wirklich wichtig: „Es muss Spaß machen – auch wenn dieses Gefühl anfangs noch auf sich warten lässt.“

Doch der Rücken profitiert nicht nur von regelmäßig­em Sporttreib­en, sondern auch von mehr Bewegung im Alltag. „Wir sitzen zu lange, die Muskulatur baut sich ab“, erklärt Weiland-Frei. Kleine Schritte können da viel bringen: Treppen steigen statt Aufzug, im Stehen telefonier­en und doch mal zum Kollegen rüberlaufe­n, statt anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. Noch besser ist es gleich regelmäßig mit dem Rad in die Arbeit zu fahren. „Da hat man sein Training schon gemacht.“

Dehn- und Streckübun­gen sollten immer integriert werden. Ihr Tipp: Einfach die Gegenbeweg­ung zur beherrsche­nden Körperhalt­ung ausführen. Also Arme hochstreck­en, wer immer nach unten schaut oder Schultern kreisen, wer viel tippt und telefonier­t.

Über Rückengesu­ndheit im Alltag spricht Gudrun Weiland Frei, Bewe gungsfachk­raft der AOK Donauwörth, im Rahmen des Vhs Gesundheit­sstammti sches am Donnerstag, 6. April, um 19 Uhr im Café Hummel in Donauwörth. Der Eintritt kostet 5 Euro.

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Foto: dpa Einfach zwischendu­rch mal strecken, hilft zu entspannen.
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Weiland Frei

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