Pflegekräfte machen Überstunden
Caritas Sozialstation Im Raum Wemding werden bei Hausbesuchen rund 200 Personen betreut. Schwierige Suche nach Personal. Vorsitzender Hofmann hört nach 15 Jahren auf
2016 war ein erfolgreiches, aber gleichzeitig auch stressiges Jahr für die 22 Bediensteten der Caritas-Sozialstation Wemding. Vollste Auslastung im Bereich der Pflege und auch der Hauswirtschaft führte dazu, dass am Jahresende nahezu 4000 nicht abgerechnete Überstunden aufgelaufen sind. Deswegen sollte eigentlich das Personal im Bereich der ambulanten Pflege verstärkt werden. Doch dies gelang bislang nicht. Grund: der Fachkräftemangel.
Rund 200 Patienten wurden im vorigen Jahr bei insgesamt 38 000 Hausbesuchen betreut. Dabei wurden 170000 Einzelpflegeleistungen abgerechnet. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals um 90000 Euro auf 822000 Euro gesteigert werden, mit der positiven Folge, dass das Bilanzergebnis deutlich höher ausfiel.
Bei den Begegnungsnachmittagen, die jeweils an drei Tagen in der Woche stattfinden, haben sich regelmäßig über 30 Personen beteiligt. Die Einzelbetreuungen wurden von 20 Senioren in Anspruch genommen. Mit dem angebotenen Menüdienst wurden rund 20 Personen versorgt.
Bei der Mitgliederversammlung standen nun Neuwahlen an. Vor- sitzender Rudolf Hofmann stellte sich nach 15-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Die bisherige Stellvertreterin Gerda Trollmann wurde einstimmig als neue Vorsitzende gewählt. Zweite Vorsitzende ist jetzt mit ebenfalls einstimmigem Ergebnis Monika Vogel, die amtierende Vorsitzende des Krankenpflegevereins Otting.
Der scheidende Vorsitzende wurde von der Geschäftsführerin Monika Million, Bürgermeister Martin Drexler und Herrn Stadtpfarrer Wolfgang Gebert verabschiedet. Monika Million dankte Hofmann für die von bester Harmonie und vollstem Vertrauen getragene Zusammenarbeit: „Gemeinsam haben wir viele Aufgaben und aufgetretene Probleme gemeistert. Du hast das Anwesen der Sozialstation mit Herzblut und Beständigkeit gepflegt und dich um jegliche Belange gekümmert, für die Angestellten hattest du immer ein offenes Ohr.“
Bürgermeister Drexler bezeichnete den langjährigen Vorsitzenden als Multitalent mit viel Verantwortung und sozialen Aktivitäten. Deshalb habe die Kommune Hofmann auch mit der Bürgermedaille geehrt.
Stadtpfarrer Gebert erinnerte amüsiert daran, dass sich bei seinem Antrittsbesuch Rudolf Hofmann bei ihm als „Hausl“in der Sozialstation vorstellte. Der Priester schenkte Hofmann eine im Karmelkloster gefertigte Kerze. Auf dieser steht der Spruch: „Wo ich bin, da bin ich ganz.“Treffender könne man nicht zum Ausdruck bringen, welche Dienste Hofmann ehrenamtlich in der ambulanten Einrichtung geleistet habe.
Am darauffolgenden Tag wurde er noch von Gerda Trollmann und den Angestellten bei einem gemütlichen Beisammensein verabschiedet. Es gab viele Umarmungen, Dankesworte und gute Wünsche für seinen weiteren Lebensweg.
Hofmann fiel es sichtlich schwer, sein Ehrenamt zu beenden. Er bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit und für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. „Mir wird etwas fehlen“, meinte er, „denn ich habe dieses Amt sehr gerne ausgeübt.“(dz)