5000 Regalmeter Archivbestand auf der Harburg
Harburg Ebermergen Das Archiv der Fürstlichen Häuser Oettingen-Wallerstein und Oettingen-Spielberg auf der Harburg war das Ziel einer Exkursion des Heimatgeschichtlichen Vereins Ebermergen.
Archivar Gerhard Beck erläuterte seinen Ebermergener Gästen, aus welchen Beständen sich die Sammlung von über 5000 Regalmetern Schriftgut zusammensetzt, darunter etwa die Bibliotheken der ehemaligen Klöster Zimmern und HeiligKreuz. Er verwies darauf, dass unter den 15000 Urkunden des Bestandes auch Besonderheiten zu finden sind, wie päpstliche Urkunden aus dem 13. Jahrhundert oder die kaiserliche Urkunde vom 5. März 1774, mit der die Erhebung des Hauses Oettingen-Wallerstein in den Reichsfürstenstand bestätigt wurde.
Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten des Fürstenbaus, der seit 1991 als Archiv genutzt wird, beeindruckten vor allem Materialfülle und der Blick aus den Fenstern im vierten Stock des Eckturms über Harburg und das Wörnitztal. Aus heutiger Sicht ist kaum vorstellbar, mit wie viel Zeit- und Materialaufwand die dort aufbewahrten klösterlichen Pergamenthandschriften hergestellt wurden und wie es möglich war, die Leuchtkraft der Farben über 700 Jahre zu bewahren.
Archivar Beck erläuterte seine Aufgaben und ermunterte seine Besucher zu Forschungen über die eigenen Ahnen oder die Ebermergener Geschichte. Da Ebermergen jahrhundertelang zum Oberamt Harburg gehörte, befinden sich die in dieser Zeit angefallenen Akten zu den Abgabenlasten der Untertanen, zu Gerichtsstreitigkeiten oder zu kirchlichen Angelegenheiten im fürstlichen Archiv. Der Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Vereins, Bernhard Röthinger, bedankte sich bei Archivar Gerhard Beck für den gewährten Einblick in das Archiv und die dort zu leistende Arbeit im Dienste des „Gedächtnisses“der Oettinger Adelsgeschlechter. (pm)