Neuer Name, gleiche Handschrift
Musikwerkstatt Kesseltal begeistert in Buggenhofen
Bissingen Buggenhofen Der Name ist zwar geändert, aber die Abendmusik, veranstaltet von der Musikwerkstatt Kesseltal, trug unverkennbar die Handschrift von Magdalena Polzer. Wie sie mit dem von ihr geleiteten Frauenchor und den Blockflötenensembles der früheren Musikschule die besinnliche Konzertstunde ausgestaltete, verdient höchste Anerkennung. Es war ein vielfältiges Programm mit ausgewählter geistlicher Chormusik aus verschiedensten Epochen und Stilrichtungen, welches Begeisterung in der Wallfahrtskirche Buggenhofen auslöste.
Feierlich, homogen und wohlklingend eröffneten eben diese besinnliche Stunde Beatrice Ziegler, Ruth Förschner und Magdalena Polzer mit der Ouvertüre aus der Suite C-Dur für Blockflöten und B.c. von G.Ph. Telemann. Zeitlose Glaubensbotschaften trug sehr berührend das Vokalensemble mit den Maierhofer-Kompositionen „Im Namen des Vaters“und „Von Gott kommt alles her“vor. Freude versprühte der Satz von K. Heinzmann „Ich danke meinem Gott“.
Vier jugendlich konzentriert auftretende Blockflötistinnen (Julia Bauer, Olivia Bauer, Lisa Beck, Amelie Herrmann), begleitet von „Erfahrenen“mit dem tiefen Holz, imponierten mit „Paduane und Intrade“von Paul Peuerl sowie der „Sonatella“von Antonio Bertali.
Weniger bekannt ist Giulio Caccinis „Ave Maria“, wurde aber wunderschön vorgetragen von den Solistinnen Tamara Ziegler (Sopran), Sina Marie Ziegler (Mezzosopran) und Eva Brandl (Alt), die am Piano von Katrin Meir gefühlvoll begleitet wurden. Aus den Taizé-Gesängen wesentlich bekannter ist von Jacque Berthiers dessen „Laudate omnes gentes“, das vom Frauenchor, klar gesungen, eindrucksvoll dargeboten wurde.
Ebenfalls von Telemann passend gewählt war „Andante aus dem Quartett D-Moll“für das Blockflöten-Trio, mit dem gleichsam übergeleitet wurde zu „Gratias agimus“aus der Messa di Gloria von Gaetano Donizetti. Tamara Ziegler meisterte mit Leichtigkeit die hohen Sopranpassagen und wurde vergleichbar „mozärtlich“von ihrer Schwester Katrin am Klavier begleitet, ein Glanzpunkt der Veranstaltung. Dass die Interpretinnen des Vokalensembles ihrer versierten Leiterin Magdalena Polzer erkennbare Freude bereiten, kam nicht nur bei den afrikanischen Gospels von Lorenz Maierhofer „Hambani kahle“und „Sana, sananina, Praise the Lord“zum Ausdruck. Nach dem „Kanon“für drei Blockflöten von Johann Pachelbel und spätestens mit dem zauberhaften „Abendsegen“aus Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“war auch bei der Chorleiterin die Anspannung erkennbar gewichen.
Ihre perfekte Chorführung konnte Magdalena Polzer nochmals mit dem neuzeitlichen „Hallelujah“von Leonard Cohen unter Beweis stellen. Verabschiedet wurden Konzertbesucher durch Pasquale Thibauts „Geh mit Gottes Segen“, natürlich erst endgültig, nach zwei „erzwungenen“Zugaben. (we)