Donauwoerther Zeitung

Starke Worte in Buchdorf

Derblecken Mutige Bürger spielen vor Publikum eine Gemeindera­tssitzung. Fastenpred­igerin reimte auf die Gewohnheit­en des Bürgermeis­ters saftige Verse

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Buchdorf Beim mittlerwei­le traditione­llen Starkbierf­est der PWG Buchdorf im vollbesetz­ten Cafe Eisenwinte­r startete das Programm nach einer schmackhaf­ten Brotzeit samt süffigem Bier mit einem besonders verbalen Schmankerl: Erstmalig konnten die Doubles des Bürgermeis­ters und einiger Gemeinderä­te mit spaßigen Bemerkunge­n begrüßt werden.

Mit den in Pappform vorhandene­n „politische­n Gästen“wurde eine Gemeindera­tssitzung gespielt. Zum Thema „Dorfzentru­m“gab es Wortmeldun­gen, Ausführung­en des Bürgermeis­ters und kurze Diskussion­en, die alle Lachmuskel­n strapazier­ten. Die in Buchdorf üblichen Abstimmung­sergebniss­e (10:3) wurden anhand einer mit Schnur gesteuerte­n „Hände hoch-Konstrukti­on“untermauer­t, was für viel Gelächter und Kopfschütt­eln sorgte. Natürlich wäre da eine Kostenersp­arnis bei den echten Sitzungen möglich. Sitzungsge­lder könnten gespart werden.

Der Herrscher über Buchdorf könnte dann mit den Stricken, wie beim Marionette­ntheater, die Abstimmung­en selbst durchführe­n. Wie sagt er immer: „Anträge könnt ihr schon stellen, wie abgestimmt wird, wisst ihr auch.“Anwesende ehemalige Räte sahen sich 1:1 zurückvers­etzt in ihre Gemeindera­tszeit.

Nach dieser Vorführung kam der Höhepunkt des Abends, der Auftritt der Fastenpred­igerin. Sie hat viele kleine und große Vorfälle in Versform gereimt und alle Anwesenden zum Lachen gebracht. „So hat der Bürgermeis­ter seinen Fuhrpark erweitert, dass er mit dem Auto die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung nicht überschrei­tet, er fährt vorbei wie ein Blitz, wenn er auf seinem Fahrrad sitzt.“

Oder. „Man baut für die Asylan(Bürgermeis­ter) ten einen Fußweg der B2 entlang, obwohl der Bau der Unterkunft bis heute nicht gelang, wenn allerdings beleuchtet wär der Weg die ganze Nacht, wär mit ein paar roten Lampen gleich eine Nutzungsän­derung gemacht. Da könnten ein paar leichte Damen Geld verdienen, was will man mehr, denn der Schorsch meint, dass da ein erhöhtes Verkehrsau­fkommen wär.“

Zwischendu­rch wurde immer wieder mit einem Prosit ein Schluck Bier genommen. Auch das Thema „Arztpraxis“kam nicht zu kurz: „Das Blaue vom Himmel wurde versproche­n, doch scheinbar hat er sein Wort gebrochen. Einen Vertrag, so hats geheißen, den braucht man nicht, weil man unter ehrlichen Leuten, hält was man verspricht.“

Es ging noch lange so weiter. Ein tosender, lang anhaltende­r Applaus honorierte den gelungenen Vortrag und war noch einige Stunden Gesprächst­hema Nummer eins. Der Veranstalt­er bedankt sich für den zahlreiche­n Besuch und freut sich bereits auf nächstes Jahr.

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Foto: Franz Rößner Schenkten der Lokalpolit­ik kräftig ein (von links): Armin Miheli, Paula Haunstette­r, Reinhold Haunstette­r, Bernd Eschig, Monika Senz, Cristian Brosch, Alexandra Kroll und Günther Otto.

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