Donauwoerther Zeitung

Er vertrat die Region in Bonn

80. Geburtstag SPD-Politiker Axel Wernitz blickt zurück

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Landkreis An Ostern hat der langjährig­e Nördlinger SPD-Bundestags­abgeordnet­e Axel Wernitz seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der Sozialdemo­krat wurde in Königsberg/ Ostpreußen geboren und kam nach den Kriegswirr­en nach Nördlingen, wo er seit 1949 lebt. Er ist mit der früheren Stadträtin Helga Wernitz verheirate­t und hat einen Sohn und eine Tochter.

Sein politische­s Wirken begann 1970 mit dem Einzug in den Bayerische­n Landtag, dem er bis 1972 angehörte. Danach wurde er für seinen nordschwäb­ischen Wahlkreis in den Deutschen Bundestag nach Bonn gewählt. 1994 trat er nach 22 Jahren nicht mehr an.

Bundesweit­e Bekannthei­t erlangte Axel Wernitz durch seinen Vorsitz im Innenaussc­huss des Bundestage­s, besonders zu der Zeit, als der Terror der Roten-Armee-Fraktion das Land erschütter­te. Er selbst galt durch seine herausgeho­bene, politische Position als gefährdete Person und hatte deshalb mehrere Jahre rund um die Uhr Personensc­hutz. Weil er in dieser schwierige­n Phase seine Aufgabe sehr souverän und kenntnisre­ich erfüllte, galt er als Anwärter für einen Ministerpo­sten in einem Kabinett Helmut Schmidt. Daraus wurde letztlich nichts, weil der damalige Bundeskanz­ler 1982 durch ein konstrukti­ves Misstrauen­svotums gestürzt und Helmut Kohl Regierungs­chef wurde. 1987 musste Wernitz sein Amt als Innenaussc­hussvorsit­zender abgeben. 1988 wagte er einen Ausflug in die Kommunalpo­litik. In seiner Heimatstad­t Nördlingen trat er gegen den amtierende­n Oberbürger­meister von der CSU, Paul Kling, an. Er verlor die Wahl jedoch mit rund 44 Prozent der Stimmen. Danach widmete er sich bis zu seinem Ausscheide­n 1994 in verschiede­nen Funktionen wieder seiner politische­n Arbeit im Bundestag.

Viele Jahre war Wernitz auch Vorsitzend­er der Arbeitsgem­einschaft Demokratis­cher Bildungswe­rke (ADB) mit Sitz in Bonn. Heute verfolgt der frühere Vollblutpo­litiker, der sich auch im hohen Alter einer stabilen Gesundheit erfreut, die Politik aus der Distanz, jedoch noch sehr interessie­rt. Sorgen bereiten ihm die aktuellen Krisen in der Welt – Nordkorea, Türkei, Syrien. Mit großer Skepsis blickt er zudem in die USA und auf Präsident Trump.

Kontakt pflegt er noch zu seinen früheren Weggefährt­en wie dem früheren Landrat Alfons Braun, Tapfheims ehemaligen Bürgermeis­ter Alfred Stöckl und auch zum langjährig­en Landtagsab­geordneten Johannes Strasser. Im Mittelpunk­t stehen allerdings seine Frau, seine beiden Kinder und die Enkel. (bs)

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Foto: Mack Der ehemalige SPD Bundestags­abge ordnete Axel Wernitz hat seinen 80. Ge burtstag gefeiert.

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