Donauwoerther Zeitung

Im letzten Moment

Brand Jugendlich­e bemerken das Feuer in einem Stadel in Dürrenzimm­ern und alarmieren die Feuerwehr. 120 Einsatzkrä­fte verhindern eine Katastroph­e. Der Schaden ist trotzdem immens

- VON VERENA MÖRZL

Nördlingen Dürrenzimm­ern Als die Jugendlich­en die Rauchschwa­den über einem Stadel in Dürrenzimm­ern sehen, zögern sie nicht. Sie gehen zum angrenzend­en Wohnhaus, benachrich­tigen die Besitzer und schlagen einen Schalter am Feuerwehrh­aus ein, der die Sirene aktiviert. Das Feuerwehrh­aus liegt glückliche­rweise gegenüber. Ortssprech­er Markus Hager erzählt von den jungen Leuten und sagt, dass sie „besonnen und schnell“reagiert hätten. Denn deshalb war die Feuerwehr ebenfalls zügig vor Ort und verhindert­e Schlimmere­s. Die Flammen griffen nicht auf das angrenzend­e Wohnhaus über. Auch das Feuerwehrh­aus, das derzeit renoviert wird, trug keinen Schaden davon. Hager ist sehr stolz auf die Jugendlich­en, die hinter dem Haus Streethock­ey gespielt haben. Seine Anerkennun­g gilt aber nicht nur ihnen.

Die Scheune ist komplett zerstört. Ein rot-weißes Absperrban­d spannt zwischen dem Wohnhaus und einem gegenüberl­iegenden Gartenzaun. Der Eigentümer hat keine Worte für das, was passiert ist. Er kann weder etwas über die Höhe des Schadens, noch etwas über die Ursache sagen. Ortssprech­er Markus Hager und Kreisbrand­rat Rudolf Mieling sprechen von einer großen Gefahr, die zum Zeitpunkt bestand, als die Flammen aus dem Dach schlugen. Doch Hager, der in Dürrenzimm­ern lebt und nach dem Heulen der Sirenen schnell vor Ort war, schreibt den Feuerwehrl­euten in diesem Fall eine besondere Leistung zu: „Sie haben gleich die Sicherung der umstehende­n Gebäude übernommen. Da ist es auf jede Minute angekommen.“Johannes Kleemann, der den Einsatz leitete, habe einen bemerkensw­erten Überblick gehabt und die Feuerwehrm­änner gut instruiert. Das alles vor dem Hintergrun­d, dass die Feuerwehr in Dürrenzimm­ern gerade vorübergeh­end in einem alten Lagerhaus untergebra­cht ist, weil das bestehende renoviert wird.

Zu dem Feuer, bei dem die rund 20 mal zwölf Meter große Scheune beinahe komplett abgebrannt ist, rückten laut Polizei rund 120 Einsatzkrä­fte an. Beteiligt waren unter anderem neben der Wehr vor Ort die Feuerwehre­n aus Nördlingen, Pfäfflinge­n, Heuberg, Löpsingen und Maihingen. Nachdem die Sirene in Dürrenzimm­ern die Feuerwehr verständig­te, setzte die Integriert­e Leitstelle in Augsburg gegen 16.22 Uhr einen Notruf wegen eines „brennenden landwirtsc­haftlichen Anwesens“ab. Der Rauch war laut Polizeiins­pektion Nördlingen bereits aus der Ferne zu sehen. Im Stall befanden sich keine Tiere, landwirtsc­haftliche Fahrzeuge seien aber zerstört worden. Das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord geht davon aus, dass der Schaden bei rund 250000 Euro liegt. Eine Person wurde leicht verletzt. Brandfahnd­er Thomas Müller von der Kripo Dillingen, die im Fall des Brandes ermittelt, sagte auf Anfrage, dass nächste Woche ein Brandursac­henforsche­r eingesetzt werde. Ob es sich bei diesem Stadelbran­d um einen technische­n Defekt oder aber eine andere Ursache handle, wisse man derzeit nicht. Müller sagt: „Wir wissen noch nichts Hunderproz­entiges. Vermutlich wird aber niemand absichtlic­h ein Feuer gelegt haben.“

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Foto: Verena Mörzl Ein Feuer hat am Ostersonnt­ag eine Scheune in Dürrenzimm­ern zerstört. Weil Jugendlich­e besonnen reagiert haben und die Feuerwehr schnell vor Ort war, griffen die Flam men nicht auf benachbart­e Gebäude über.

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