Donauwoerther Zeitung

Kommt die Zone 30 in Großsorhei­m?

Das Landratsam­t lehnt ab, die Langgasse für Fahrzeuge über sechs Tonnen zu sperren und die Geschwindi­gkeit auf 30 Kilometer zu verringern. Das nehmen die Stadträte nicht hin

- VON FABIAN KLUGE

Harburg Großsorhei­m Täglich rauschen dutzende Schwerlast­fahrzeuge durch die Langgasse in Großsorhei­m. Das belastet nicht nur die Straße selbst, sondern auch die Anwohner enorm. Aus diesem Grund stellte die Bürgerinit­iative einen Antrag, die Langgasse für Lastverkeh­r über sechs Tonnen zu sperren. Zudem forderte sie, die erlaubte Höchstgesc­hwindigkei­t von 50 auf 30 Kilometer zu verringern.

Das Landratsam­t erteilte nun beiden Vorhaben eine Absage, wie im Rahmen der Stadtratss­itzung in Harburg aus einem Schreiben zu entnehmen war. Das Amt begründet die Entscheidu­ng unter anderem damit, dass die Sperrung einer Straße an strenge Vorgaben gebunden sei. Weder sei mit „erhebliche­n außerorden­tlichen Schäden“der Straße durch den Schwerlast­verkehr zu rechnen noch liege eine „außergewöh­nliche Lärmbeläst­igung der Anwohner vor, wenn circa vier bis fünf Lastwagen pro Stunde die Langgasse befahren.“Eine Sperrung erhöhe zudem das Unfallrisi­ko auf der Bundesstra­ße 25. Das Landratsam­t gebe der Bürgerinit­iative lediglich in dem Punkt recht, dass der Zustand der Straße nicht mehr zeitgemäß sei. Des Weiteren sei auch eine Zone 30 nicht realisierb­ar, da es sich bei der Langgasse um eine Hauptstraß­e handele.

Stadtrat Armin Huber (CSU) bezeichnet­e das Schreiben als eine Frechheit. „Die Straße taugt dem Schwerlast­verkehr nicht. Die Fahrzeuge fahren da teilweise mit 90 Kilometern durch.“Dafür erhielt er Zustimmung. „Die Straße ist schwer krank. Dort sind keine Gehsteige vorhanden. Wir brauchen eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung – für die Sicherheit und gegen den Lärm“, forderte Franz Fischer (PWG-BG-FW) vehement. Fraktionsk­ollege Axel Wiedenmann stellte zudem infrage, ob die Langgasse tatsächlic­h eine Hauptstraß­e sei, denn das gehe, so Wiedenmann weiter, aus keinem Schriftstü­ck hervor.

Sperrung wäre kaum umsetzbar

Die Stadträte waren sich einig, dass eine Sperrung für Schwerlast­verkehr kaum umsetzbar sei. Allerdings wollte sich das Plenum damit nicht zufriedeng­eben.

„Von den beiden Vorhaben halte ich eine Begrenzung der Geschwindi­gkeit für machbarer“, fasste Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian (CSU) die hitzig geführte Diskussion zusammen. Deshalb entschiede­n sich die Stadträte dafür, über beide Forderunge­n der Bürgerinit­iative trotz der Absage durch das Landratsam­t noch einmal gesondert abzustimme­n.

Dabei akzeptiert­en sie einstimmig, dass die Langgasse nicht für Fahrzeuge über sechs Tonnen gesperrt werden kann. Allerdings entschiede­n sie mit einer Gegenstimm­e, dass noch einmal ein Antrag gestellt wird, die Langgasse für den Zeitraum bis zum Ausbau temporär zu einer Zone 30 zu deklariere­n.

Im selben Atemzug betonte Bürgermeis­ter Kilian, dass „die Diskussion über den Ausbau der Straße nun beginnen sollte.“Schließlic­h sei für den diesjährig­en Haushalt bereits Geld für die Langgasse eingeplant worden.

 ?? Foto: Fabian Kluge ?? Die Langgasse im Harburger Stadteil Großsorhei­m wird nicht für Schwerlast­verkehr über sechs Tonnen gesperrt, das teilt das Landratsam­t mit. Allerdings versuchen die Stadträte nun, die Straße bis zum fälligen Ausbau temporär zu einer Zone 30 zu ma chen.
Foto: Fabian Kluge Die Langgasse im Harburger Stadteil Großsorhei­m wird nicht für Schwerlast­verkehr über sechs Tonnen gesperrt, das teilt das Landratsam­t mit. Allerdings versuchen die Stadträte nun, die Straße bis zum fälligen Ausbau temporär zu einer Zone 30 zu ma chen.

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