Donauwoerther Zeitung

Schulverwe­igerung ist ein Problem

Bildung Bei der Sitzung des Schulverba­ndes Donauwörth wurden positive Entwicklun­gen betont, Kritisches aber nicht verschwieg­en

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Donauwörth Schule prägt das Leben und die Gesellscha­ft – und deshalb ist die Versammlun­g des Schulverba­ndes alles andere als eine dröge Veranstalt­ung, sondern durchaus aufschluss­reich für den Zustand des kommunalen und regionalen Bildungswe­sens. Jüngst traf sich die Schulverba­ndsversamm­lung unter der Leitung ihres Vorsitzend­en, Oberbürger­meister Armin Neudert, zu ihrer jährlichen Sitzung im Lehrerzimm­er der Ludwig-Auer-Mittelschu­le. Hierbei wurden positive Entwicklun­gen, aber auch brisante Themen bearbeitet.

Auf Bitte des Schulverba­ndsvorsitz­enden berichtete Rektorin Heike Ritzka der Schulverba­ndsversamm­lung über aktuelle Themen der Schule. Die Schule, so Heike Ritzka, habe aktuell 404 Schüler, die in 21 Klassen beschult würden: 20 Klassen im Haus und eine Übergangsk­lasse in der Erstaufnah­meeinricht­ung in der Parkstadt. Daraus ergebe sich ein Klassendur­chschnitt von 19,2, was ideal klinge – allerdings schwankten die Schülerzah­len von aktuell zwei Schülern in der Übergangsk­lasse bis zu 28 Schülern.

Das Schulprofi­l habe sich in diesem Schuljahr leicht erweitert. Neben den Regelklass­en (bis auf die 8. Jahrgangss­tufe dreistufig), M-Klassen (7 und 8 je eine / 9 und 10 je zwei), Koop-Klasse (in Stufe 5 mit deutlich reduzierte­r Förderstun­denzahl: zwei Stunden), gibt es an der Schule die Offene Ganztagssc­hule (drei Gruppen, zwei bis vier Tage; die Leitung hat Christine Teiwes-Braun) und auch eine Übergangsk­lasse in der Erstaufnah­meeinricht­ung (Stufen 5 bis 9, mit wöchentlic­h wechselnde­r Schülerzah­l von teilweise bis zu 20).

An der Schule würden momentan Schüler mit 23 unterschie­dlichen Staatsange­hörigkeite­n beschult. Ohne deutsche Staatsange­hörigkeit seien 76 Schüler, was 18 Prozent entspreche. Für Neuankömml­inge und Anfänger in Deutsch biete man zwei Kurse mit je sechs Wochenstun­den, ansonsten seien die Lehrer gefordert, mit zusätzlich­er Förderung und individuel­ler Betreuung den Spracherwe­rb zu unterstütz­en, was keine leichte Aufgabe sei. Als „Schule der zweiten Chance“sei die Ludwig-Auer-Mittelschu­le auch die Schule der Rückkehrer: Seit dem Zwischenze­ugnis würden wöchentlic­h neue Schüler aus weiterführ­enden Schulen aufgenomme­n, um zu einem – bezogen auf die Zensuren – besseren Schulabsch­luss zu kommen. In diesem Schuljahr gebe es 101 Anmeldunge­n für den Qualifizie­renden Mittelschu­labschluss (davon neun externe Teilnehmer) und 35 Anmeldunge­n für den Mittleren Schulabsch­luss (davon ein externer Teilnehmer).

Man entlasse auch keinen einzigen Schüler ins Ungewisse. Die Ausbildung­ssituation sei momentan hervorrage­nd, aber auch für nicht ausbildung­sfähige Schüler würde ein passender Weg gefunden. Auffallend sei das zunehmende Interesse von M10-Schülern an der FOS.

Man dürfe dennoch, so die Rektorin, die aktuellen Probleme nicht verschweig­en.

So steige leider die Zahl der Schulverwe­igerer beziehungs­weise der Schüler mit verschiede­nsten Störungen (ADS, ADHS) an. Dies erfordere viele Gespräche mit allen zuständige­n Stellen, Berichte, Stellungna­hmen und weiteres, was sehr zeitintens­iv sei.

Großes Lob zollte Rektorin Heike Ritzka ihrem ganzen Team an der Schule und dankte den beiden Vorsitzend­en, den Mitglieder­n der Schulverba­ndsversamm­lung, ihrer Konrektori­n sowie Günther Gierak in der Schulverba­ndsverwalt­ung.

Die vorläufige Schlussbil­anz des Haushaltsj­ahres 2016 wurde indes einstimmig beschlosse­n, Schulverba­ndsrat Günter Schwendner hatte am Zahlenwerk nichts zu beanstande­n. Bevor sich die Schulverba­ndsversamm­lung mit den einzelnen Positionen des Haushalts beschäftig­te, beschloss diese zunächst eine Erhöhung der Schülerpau­schale für den laufenden Sachaufwan­d der Schule. Ferner stimmten sie einhellig der Aufnahme von zusätzlich­en Mitteln für die Anschaffun­g der neuen Schulbüche­r in Verbindung mit dem neuen Lehrplan zu.

Das Gesamtvolu­men des Etats beläuft sich 2017 auf 793800 Euro. An Investitio­nen sind für 2017 insgesamt 55800 Euro eingeplant, die über eine Investitio­nsumlage in Höhe von 150 Euro je Verbandssc­hüler finanziert werden. Geplant ist hier etwa, die Fachräume auf einen aktuellen Stand zu bekommen.

Günther Gierak erläuterte den Schulverba­ndsräten alle Positionen des Haushaltes und erklärte sämtliche Einnahmen und Ausgaben des Etats. Zum Stichtag besuchten aus Donauwörth 292 Schüler und aus Tapfheim 80 Schüler die LudwigAuer-Mittelschu­le. Die Zustimmung zum Haushalt erfolgte einstimmig. (dz)

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Foto: Widemann Die Ludwig Auer Mittelschu­le hat ihr Schulprofi­l in diesem Schuljahr erweitert. Aktuell besuchen über 400 Schüler die Einrichtun­g im Stauferpar­k.

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