Donauwoerther Zeitung

Straßenaus­bau nach Thierhaupt­en lässt noch lange auf sich warten

Gemeindera­t Frühestens ab 2026 soll es so weit sein. Auch aufs schnelle Internet müssen in Baar manche länger warten

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Baar Eine Stunde lang hat sich der Baarer Gemeindera­t allein mit dem gewünschte­n Ausbau der Staatsstra­ße 2045 nach Thierhaupt­en befasst. Das Thema war schon oft angesproch­en worden, in absehbarer Zeit ist aber nicht mit einer Lösung zu rechnen, die allgemein auf Zustimmung stoßen wird.

Christoph Eichstaedt, im Staatliche­n Bauamt Augsburg für den Landkreis Aichach-Friedberg zuständig, hatte eine Reihe kritischer Fragen zu beantworte­n. Seine wichtigste Aussage: Das Vorhaben befindet sich in der Dringlichk­eit zwei und steht daher erst ab 2026 zur Umsetzung an. Das Gleiche gelte für die Staatsstra­ße 2047 in Richtung Osterzhaus­en. Er erklärte, es dürfte schwer sein, mit Thierhaupt­en zusammen einen Radweg auf dieser Länge zu realisiere­n: „Vielleicht nur bis zum Abzweig nach Maria im Elend.“

Werner Wörle hielt mit seiner Verärgerun­g nicht hinter dem Berg: „Ich finde es eine Riesensaue­rei, dass der Staat Kosten auf die Gemeinde abwälzt.“Damit zielte er auf den Vorschlag ab, die Kommune könnte die Straße selbst ausbauen, dann hätte sie für die Baukosten einen Zuschuss von 70 bis 75 Prozent zu erwarten. Wörle betonte: „Das ist eine Staatsstra­ße, der Staat schwimmt eigentlich im Geld.“Johanna Ruisinger, die Zweite Bürgermeis­terin, erinnerte daran, dass Baar für den Geh- und Radweg nach Wiesenbach 130000 Euro bezahlt habe: „Wir müssen schauen, dass wir über die Runden kommen.“Dieter Zach machte sich vehement stark für eine Lösung, die weniger kosteninte­nsiv ausfällt als der Komplettau­sbau, der mit rund zwei Millionen Euro veranschla­gt wird. Nach Ansicht des Dritten Bürgermeis­ters ist es ausreichen­d, wenn man die beiden Ränder auf Vordermann bringt. Dort hänge die Straße runter, so Zach: „Der schwarze Peter ist nicht beim Staat, sondern beim Bauamt.“Eichstaedt konnte sich für diese Vorgehensw­eise nicht erwärmen. Er machte den Vorschlag, die Gemeinde könne die Planung vorantreib­en und dann schneller zum Zug kommen, falls ein anderes Projekt nicht wie vorgesehen verwirklic­ht werden kann: „Es gibt immer mal solche Lücken. Verspreche­n kann ich nichts.“

Es wird auch noch einige Zeit dauern, ehe das gesamte Gebiet der Gemeinde Baar einen schnellen Zugang zum Internet hat. Matthias Korber, Chef der Firma DSLmobil in Oberndorf, informiert­e über dieses Projekt. Seiner Aussage zufolge bauen derzeit in Bayern 90 Prozent der Gemeinden die Internetve­rbindungen aus, Kapazitäte­n seien aber nur für 20 Prozent vorhanden.

In den Baarer Ortsteilen Lechlingsz­ell und Heimpersdo­rf sind die Arbeiten bereits weit fortgeschr­itten. In zwei bis drei Wochen könne dort mit einem Abschluss gerechnet werden, so Korber. Nun müssen im Hauptort Baar rund 150 Gebäude ans Glasfasern­etz angeschlos­sen werden. Dazu werden Fragebögen an die Besitzer versandt, möglicherw­eise findet auch eine Infoverans­taltung statt. Korber betonte: „Bis Ende 2018 muss das Ganze fertig sein.“(jeb)

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