388 Jahre verschollen
Ruinenkirche Ab Sonntag finden besondere Gottesdienste statt
Tagmersheim/Wellheim Ab dem kommenden Sonntag, 7. Mai, findet in der bekannten Ruinenkirche Maria im Spindeltal, an der Straße zwischen Tagmersheim und Konstein, bis einschließlich Oktober wieder regelmäßig nachmittags um 14 Uhr jeweils eine feierliche Marienandacht statt.
Der Förderkreis Freunde der Spindeltalkirche lädt die gesamte Bevölkerung aus nah und fern dazu ein. Bei der Andacht am kommenden Sonntag wird Monsignore Herbert Lang aus Donauwörth die Andacht und die Predigt halten. Er leitet derzeit den Förderkreis der Ruinenkirche und ist als gebürtiger Tagmersheimer mit der Geschichte der Wallfahrtskirche besonders vertraut.
Die Wallfahrt ist schon vor mehr als 500 Jahren entstanden. In der Kirche befand sich ursprünglich eine wunderbare gotische Madonna, eine Statue aus Ellinger Sandstein, die wohl aus dem Jahre 1340 stammt.
Herzog Ottheinrich von PfalzNeuburg ließ 1543 bei der Einführung der Reformation im neuen Fürstentum die Kirche profanieren und die Bildwerke zerstören. Die Kirche wurde der Witterung und dem Verfall preisgegeben. Treue Verehrer der Madonna haben sie vor dem Zugriff Ottheinrichs bewahrt und in der Sakristei der Kirche unter einem Gewölbe in Sicherheit gebracht. 388 Jahre war die Madonna dort verborgen. Erzählungen über diesen verborgenen Schatz sind nie ganz verstummt. Erst 1931 hat ein aus Tagmersheim stammender arbeitsloser Schäffler und Zimmermann nach längerem Suchen auf eine innere Eingebung hin die Madonna wiederentdeckt. Sie erblickte buchstäblich am 5. März 1931, also vor 388 Jahren, wieder das Licht der Welt. 1984 begann in der Ruine, in der Sträucher und Bäume wuchsen, neues Leben aufzublühen. Den Anfang machte die Landjugend aus Emskeim, die zu Freude des damaligen Pfarrers Otto Maurer am Freitag vor dem Palmsonntag ein Holzkreuz in die Ruinenkirche trug.
Vor Beginn der Andacht wird um 13.30 Uhr der Sammelrosenkranz gebetet. (dz)