Der TSV Rain macht keinen Spaß
Bayernliga Der Ex-Rainer Christian Doll schießt zwei der fünf Tore gegen die Tillystädter. Die sind in den letzten 20 Minuten gegen Dachau völlig von der Rolle
Rain Nein, Spaß macht der TSV Rain dieser Tage wirklich nicht. Da spielt die Mannschaft beim TSV Dachau eine knappe Stunde, guten und ordentlichen Fußball. Die Rainer führen zu diesem Zeitpunkt aber nur knapp mit 2:1, weil sie vorher klarste Chancen allzu sorglos liegen ließen. Danach kam es wie zwei Wochen zuvor in Unterföhring: Die Mannschaft brach völlig in sich zusammen und musste bis zum Schlusspfiff noch vier weitere Gegentore hinnehmen.
Anfangs tat sich an der Jahnstraße nicht wirklich viel im Duell zweier in der Tabelle gesicherter Teams. Das Spiel hatte einen sehr fairen Charakter, beinahe den eines Freundschaftsspiels. So waren in den ersten 20 Minuten kaum nennenswerte Aktionen zu verzeichnen. Die Kontrahenten neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld. Rain hatte zwar bedingt durch die Dachauer Dreierkette auf den Außenpositionen sehr viel Platz, der wurde aber viel zu wenig genutzt. Noch eine der besseren Möglichkeiten hatte Rain in der 18. Spielminute. Nach einer Flanke von Fatlum Talla konnte aber Marco Friedl im Zentrum den Ball nicht unter Kontrolle bringen. Auf der Gegenseite hatte Florian Wolf durch einen Volleyschuss, der knapp vorbei ging eine gute Chance (28.).
In der Schlussphase der ersten Halbzeit nahm das Spiel deutlich Fahrt auf. Nach einem Freistoß von Johannes Müller auf den zweiten Pfosten stand Innenverteidiger Andreas Schuster völlig blank. Schuster hatte keine Mühe und musste den Ball nur mehr über die Linie zum 0:1 schieben (38.). Doch die Rainer Freude dauerte nur drei Minuten. Auf der linken Seite kam Amar Cekic zum Abschluss. Torhüter Stefan Besel konnte den Ball zwar abwehren, doch der landete vor dem Kopf von Dominik Schäffer, der zum 1:1 einköpfte. Kurz darauf war die Rainer Führung wiederhergestellt. Marko Cosic zirkelte einen Freistoß aus gut 25 Metern sehr schön über die Mauer in das rechte untere Eck. Trainer Tobias Luderschmid zeigte sich mit dem Halbzeitergebnis und mit der Leistung seines Teams in diesem Zeitfenster zufrieden: „Das war ordentlich.“
Nach der Pause spielte Rain richtig gut und wollte die Vorentscheidung. Chancen waren ausreichend vorhanden. Doch Johannes Müller (48.), Marco Friedl (49.) Andreas Schuster (54.) und Stefan Müller konnten den Ball zur Vorentscheidung nicht im Netz unterbringen. Dies sollte sich rächen. Ein Ball von Christian Lippert auf den ehemaligen Rainer Christian Doll war eigentlich zu ungenau. Rains Torhüter Stefan Besel hatte den Ball, doch dieser glitt ihm aus der Hand. Christian Doll nutzte dieses Missgeschick eiskalt aus und schlenzte den Ball aus spitzem Winkel zum 2:2 ins Netz. (59.). Nur drei Minuten später bediente Spielmacher Qendrim Beqiri Sebastian Brey, der den Ball volley zum 3:2 ins Netz drosch (62.). Zwei Minuten danach hatte Marco Friedl den Ausgleich auf dem Fuß, doch er vergab frei stehend. Rain war nun total von der Rolle und spielte keinen einzigen klaren Ball mehr. Vielmehr kassierte der TSV zwei weitere Tore. Beim 4:2 erkämpfte sich Spielmacher Qendrim Beqiri den Ball am eigenen Strafraum und bediente den an der Mittellinie lauernden Christian Doll. Beim zweiten Tor des ehemaligen Rainers war Stefan Besel chancenlos. Nur mehr eine Randnotiz war der Pfostenschuss von Matthias Riedelsheimer in der 89. Minute. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Onur Korkmaz in der letzten Spielminute mit dem 5:2.
TSV Dachau Mayer – Hübl (ab 83. Sost mann), Lamotte, Oyewoie – Brey, Lippert, Schäffer, Cekic (ab 68. Maric) – Beqiri – Wolf (ab 61. Korkmaz), Doll. TSV Rain Besel – Nießner, Bauer, Schus ter, Götz (ab 80. Riedelsheimer) – Posselt, J. Müller – Talla (ab 72. Habermeyer), Friedl, S. Müller – Cosic (ab 80. Flassak). Tore 0:1 Andreas Schuster (39.), 1:1 Do minik Schäffer (41.), 1:2 Marko Cosic (44.), 2:2 Christian Doll (59.), 3:2 Sebasti an Brey (62.), 4:2 Christian Doll (78.), 5:2 Onur Korkmaz (90.) Zuschauer 100 Gel be Karten Franz Hübl – Johannes Müller, Matthias Riedelsheimer.